Der Wetterverlauf im Sommer 2018 hat demonstriert, dass bereits die bisher eingetretene Erwärmung von 1,2 Grad zu unerträglichen Verhältnissen führt. Wir müssen damit rechnen, dass es erheblich schlimmer wird, wenn die im ParisAbkommen als Obergrenze vereinbarte Temperatugrenze von +1,5 Gad tatsächlich erreicht sein wird.

Anlass für die folgenden Überlegungen ist eine neue - und alarmierende Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) vom 06.08.2018. Sie besagt, dass früher als gedacht, ein neues Kippelement bzw. eine neue positive Rückkopplung in Gang gesetzt worden ist, obwohl noch nicht einmal das international beschlossene maximale Temperaturniveau des ParisAbkommens von 2015 erreicht worden ist.

Die erwähnte PIK-Warnung bezweifelt, dass es aus physikalischen Gründen überhaupt möglich sein wird, ein stabiles Temperaturniveau von +1,5 Grad oder gar von +2,0 Grad dauerhaft einzuhalten. Mit anderen Worten: Das ParisAbkommen ist somit unzureichend.
Die PIK-Forscher, unter ihnen auch Prof. Schellnhuber, haben diese Warnung selbstverständlich nur herausgeben, weil sie sich 99 prozentig sicher sind.

Das ist verständlich, doch es kommt reichlich spät, vielleicht sogar zu spät.

Hier mögen bei einigen unserer Leser Erinnerungen an eine der bekanntesten großen Technikkatastrophen aufkommen, den Untergang der für unsinkbar gehaltenen Titanic nach einem Zusammenstoß mit einem Eisberg.

  • Auch damals fühlte man sich so sicher - die Titanic wurde in den Medien als unsinkbar dargestellt
  • Auch damals gab es Warnungen vor Eisbergen auf der geplanten Route, sogar noch am Tag des Unglücks
  • Auch damals gab es Unternehmer, die aus geschäftlichen Gründen trotzdem auf einer hohen Fahrgeschwindigkeit beharrten
  • Und jetzt beginnen die wenigen Minuten, nachdem der Ausguck gerade erkannt hat, dass tatsächlich ein Eisberg den weiteren Kurs versperrt. Nicht die theoretische Möglichkeit eines Eisbergs, sondern ein wirklicher Eisberg! Ob die wenigen Minuten noch ausreichen, angemessene Not-Maßnahmen zu ergreifen, ist fraglich. Sicher ist aber, dass es zu spät ist, die Warnungen zu "hinterfragen". Der erste Offizier der Titanic hat damals wohl kaum hinterfragt, ob das Hindernis wirklich ein Eisberg sei. Er hat seine Kommandos gegeben, aber sie kamen zu spät.
  • Und nachträglich stellte sich damals heraus, dass die Katastrophe hätte vermieden werden können, wenn die Warnungen rechtzeitig befolgt worden wären. Hier endet die Parallele zur damaligen Titanic-Katastrophe. Denn wenn unser heutiger Luxus-Liner, die heutige "Titanic", untergeht, wird es wohl keine nachträglichen Untersuchungen mehr geben können.

Notmaßnahmen

Welche Notmaßnahmen uns aus der Klimakatastrophe noch retten könnten, deuten wir an in unserem Beitrag: Unsere letzte Chance an.

Dort berichten wir über ein von Dr. Michael Specht et al unter der Überschrift CO2-Recycling zur Herstellung von Methanol Endbericht Juli 2000 im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) Stuttgart entwickeltes und erfolgreich in der Praxis vorgeführtes Verfahren zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen aus atmosphärischem CO2 .

  • zusätzlich zur Unterstützung der natürlichen Photosynthese
  • nahezu überall (dezentral in hunderttausenden mittelständischer Betrieb) CO2 aus der Atmosphäre auf technischem Weg zurück zu holen
  • das zurückgeholte CO2 in eine klima-unschädliche chemische Verbindung umzuwandeln (es zu recyceln)
  • diese Flüssigkeit in in unterirdischen Hohlräumen oder in ständig zusätzlich zu errichtenden unterirdischen Tanks endzulagern .

Dieses Verfahren kann auch überall dort angewendet werden, wo bisher bei technischen Vorgängen CO2 emittiert wurde - natürlich nicht bei der Verbrennung von Kohle, Öl oder Erdgas zur Energiegewinnung (die muss so rasch wie möglich gestoppt werden).

Mit diesem Verfahren kann man zusätzliche strategische Energiereserven anlegen, mit denen in Brennstoffzellen oder in KWK-Anlagen immer dann Strom erzeugt werden kann, wenn Wind- und Solarenergie schwächeln (Energiereserven für Langzeitspeicher).

Schließlich kann dieses Verfahren genutzt werden, um den Wirtschaftszweig der Organischen Chemie mit einem kohlenstoffreichen Grundstoff zu versorgen.
Unseren zukünftigen Kohlenstoffbedarf decken wir dann aus der Atmosphäre.