Ein unverschämter Leserbrief

Sven-Malte Störring, Hamburg

 25.6.2003:

 Sechs! Setzen! 

Merkel und Steinbrück und das Einmaleins der Wirtschaftspolitik

      Nun, liebe Angela Merkel, lieber Peer Steinbrück, Ihr wißt es: Wenn man 100 Mal etwas falsch behauptet, dann wird es letztlich wahr. Denn irgendwer wird es schon glauben und nachplappern. Oder vielleicht nicht glauben, aber trotzdem nachplappern. Zum Beispiel, dass die Windenergie mit Subventionen gefördert wird. Sollen wir es wirklich sagen, obwohl wir es
doch so oft schon geschrieben haben: Die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbarer Energie ist keine Subvention? Müssen wir Euch erklären, dass Subventionen nur der Staat zahlt? Dass die Stromeinspeisepreise zwar staatlich festgelegt werden, aber dass immer noch wir, die Bürger, den Strom selbst zahlen? Genau: Wir überweisen den Stromkonzernen dafür Geld. Der Staat
zahlt der Windindustrie nichts. Deshalb ist das auch keine Subvention. Unheimlich schwierig, nicht wahr? Also: Wir zahlen den Strom: 

Nachsprechen, Angela und Peer: W-I-R   Z-A-H-L-E-N. Nicht der Staat! 

Daher: Windstrom ist nicht subventioniert. Peer, für Dich gilt: Kohlestrom ist subventioniert.

Und nächste Stunde, liebe Kinder, erläutern wir für Euch das Verursacherprinzip im Umweltschutz. Na, und wer zahlt für Klimaschäden, Peer? Die Kohleindustrie, einer der Hauptmitverursacher? Aaach, Peer ...

Und Angela, Du bereitest mal für die nächste Stunde vor, was die CDU so in den letzten Jahren zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesagt hat. Nehmen wir zum Beispiel dieses Zitat: "Allen Verantwortlichen ist bewusst, dass die erneuerbaren Energien, dies gilt insbesondere für die Photovoltaik, noch nicht so weit entwickelt sind, dass sie gegenüber anderen Energieträgern am Markt allein bestehen können. Daher wird eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung auch in Zukunft die erneuerbaren Energien fördern." Wer das gesagt hat? 
Ach Angela, schau' doch mal auf der Internetseite einer bekannten Partei nach, die mit CD... anfängt...
 

Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe geben nicht automatisch die Meinung der Redaktion wieder.