Privatkunden sollen für Großkunden mitzahlen

Die Stromwirtschaft hat Probleme, die (geringen) Preiserhöhungen aufgrund des EEG an Ihre Großkunden mit langfristigen Strombezugsverträgen weiterzugeben. Sie wälzt deshalb die Mehrkosten an die Privatkunden weiter, deren Preise sie unverhältnismäßig anhebt. Gleichzeitig nutzt sie die Gelegenheit zur Stimmungmache gegen das EEG und die KWK.

Die folgende Richtigstellung durch den Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) geben wir Ihnen zur Kenntnis.
 

Pressemitteilung des Bundesverbandes Erneuerbare Energien e.V.(BEE) vom 19.12.01
 
Elektrizitätswirtschaft manipuliert Strompreise

 
VDEW stiftet Stromversorger zu unbegründeten Preiserhöhungen an

Berlin, Paderborn, 19.12.01: Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) stiftet die Stromversorger zu unbegründeten Preiserhöhungen an. Mit dieser Aussage kritisiert der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) vehement die jüngsten Darstellungen des VDEW. Dieser hat zu Beginn der Woche seinen Mitgliedsunternehmen eine weitere Preiserhöhung um rund 6 % nahegelegt. Wie bereits bei der Preiserhöhung im vergangenen Jahr werden wiederum die neuen Fördergesetze der Bundesregierung für Erneuerbare Energie (EEG) und die Kraft-Wärmekopplung (KWKG) als Kostengründe benannt.

Ein Gutachten der Aachener Ingenieurgesellschaft BET vom Mai diesen Jahres belegt hingegen, dass die beiden Fördergesetze sich seit ihrer Einführung in letzten Jahr nur mit 0,37 Pf Mehrkosten pro Kilowattstunde auf die Preise der Stromkunden im kommenden Jahr auswirken.

Falsche Vorgaben des VDEW führten bereits im Jahr 2000 zu Preiserhöhungen um durchschnittlich 1,2 Pf, ergaben BEE-Recherchen. Nach Abschätzung des BEE wurden die deutschen Stromverbraucher allein in diesem Jahr durch unsachgemäße Preisberechnungen mit 4 Mrd. DM zuviel belastet.

Die im BEE zusammengeschlossenen Wirtschaftsverbände befürchten, dass die Strombranche im kommenden Jahr den Mißbrauch der Fördergesetze für unbegründete Preiserhöhungen auf die Spitze treiben wird, um den neuen Energien bewußt zu schaden. Erste Ankündigungen zu weiteren Tarifanhebungen für 2002 beispielsweise von der Schleswag lassen darauf schließen (Anhebung um 3 Pf),

"Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben, führt jedoch keinesfalls zu untragbaren Kostensprüngen. Mit überhöhten Preisforderungen will die Elektrizitätswirtschaft dem Image erneuerbarer Energien bewußt schaden", so BEE-Präsident Johannes Lackmann.

Der BEE fordert die Bundesregierung und die Tarifaufsichten der Bundesländer auf, Verbraucher zukünftig vor unbegründeten Kostensteigerungen besser zu schützen.

Rückfragen: Johannes Lackmann (BEE): Tel. 05252- 50445

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