Zu den Vorhaltungen, mit denen sich Vertreter von Umweltorganisationen und ökologisch orientierten Parteien und Verbänden häufig auseinanderzusetzen haben, gehört die folgende: „Eure Ziele und Absichten in allen Ehren! Aber sie sind nicht realisierbar. Von den wissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Zusammenhängen habt Ihr doch keine Ahnung!"

So oder so ähnlich hat man das schon öfter gehört. Häufig drehen wir in solchen Situationen den Spieß einfach um: „In Wirklichkeit seid Ihr es, die keine Ahnung habt!" Oder wir sagen uns resigniert und entnervt: „Laßt sie doch reden! Hauptsache wir wissen, daß unser Weg der richtige ist!"

Nun mag die erste Reaktion im Moment dem Abbau von Frust förderlich sein. Argumentativ erfolgversprechend ist sie sicher nicht. Und auch die zweite Reaktion wäre fatal. Denn so ärgerlich die herablassende Attitüde, mit der der Einwand meist vorgetragen wird, auch ist: Der Einwand hat es in sich!

Was die Rhetorik verbirgt: Hier soll jemand mundtot gemacht werden.

So sachlich sich der Vorbehalt nämlich auch gibt, beruht er im wesentlichen auf einem rhetorischen Affront. Formallogisch betrachtet, ist das Argument, dessen er sich bedient, ja schlechterdings unschlagbar. Etwas, das nicht machbar ist, ist definitiv unmöglich und damit in der Sache erledigt. Ganz unabhängig von seiner Haltbarkeit enthält der Einwand eine psychopolitische Spitze gegen seine Adressaten. Indem er diesen unterstellt, „keine Ahnung zu haben", spricht er ihnen die Fähigkeit zur kompetenten Prüfung und Bewertung eines Sachverhalts ab. Weil eine Fähigkeit aber nur von jemandem abgesprochen werden kann, der selbst über sie verfügt, spricht der Satz nicht nur ein Urteil aus, sondern beansprucht darüber hinaus die Qualität der Urteilsfähigkeit nur für sich selbst. So verstanden, definiert der Einwand die Gesprächssituation, in der er fällt. Dabei hebt er die Symmetrie im Verhältnis von Sprecher und Adressaten auf. Ersteren spricht er Urteilsfähigkeit zu, letzteren ab. Indem er den politischen Gegner vorderhand aus dem Diskurs ausschließt, verweigert der Vorbehalt den vorbehaltlosen Austausch von Argument und Gegenargument.

Implizit, nämlich durch seine rhetorische Plazierung, bestätigt er solcherart, daß es das Phänomen der Interesselosigkeit, auf das er sich beruft, in der Politik nicht gibt (Vgl. unseren Beitrag im Solarbrief 4/98, S. 25-27). Damit kaschiert er das Interesse, das ihm selbst zugrundeliegt und ideologisiert den Sachzwang zu einem wohlfeilen Kampfbegriff, mit dem ein Gegner mundtot gemacht wird, noch bevor es überhaupt zur Sache geht.

Eine naive Gegenfrage: Gibt es eine Expertenschaft in Sachen Umwelt wirklich?

Inhaltlich behauptet der angesprochene Vorbehalt, daß Umweltprobleme am besten von Experten gelöst werden können. Hinter einer solchen Behauptung können wir drei stützende Annahmen vermuten, nämlich

1. die Annahme, daß nur Experten über das notwendige Fachwissen verfügen, um Umweltprobleme sachgerecht in den Griff zu bekommen;

2. die Annahme, daß Laien grundsätzlich inkompetent sind und der Lösung von Umweltproblemen eher im Weg stehen; sowie

3. die Annahme, daß Visionen in einer realitätsgerechten und „machbaren" Umweltpolitik nichts zu suchen haben.

Daß der beste Test für die Tragfähigkeit eines Arguments die praktische Probe aufs Exempel ist, werden auch Experten kaum bestreiten. Lassen wir uns auf eine solche Probe ein! Und weil es sich bei dem, was in Frage steht, um die Angemessenheit von Argumenten handelt, erscheint uns als das angemessenste Grundmuster einer solchen Probe die schlichte Gegenfrage. Fragen wir also:

1. Wird das Fachwissen, über das Experten verfügen, der sachgerechten Lösung von Umweltproblemen wirklich gerecht?

2. Trifft es tatsächlich zu, daß der Laie jemand ist, der „keine Ahnung hat"?

3. Schließen realitätsgerechte Lösungen Visionen wirklich aus?

„Was macht den Experten zum Experten" oder „Ist Wissen Macht"?

Wir alle wissen, daß unsere Welt von Tag zu Tag komplizierter wird: Die technische Entwicklung eilt immer rasanter voran. Rechtliche Normierungen greifen in immer mehr Lebensbereiche ein. Vermeintliche Gewißheiten und frühere Sicherheiten haben ein immer kürzeres Verfallsdatum. Experten wären in einer solchen Situation an und für sich gefragt, um notwendiges Orientierungswissen bereitzustellen. Doch zugleich mit der komplizierter werdenden Welt verliert die Öffentlichkeit zunehmend an Vertrauen in die Kompetenz der Experten, Probleme angemessen wahrnehmen und beurteilen, geschweige denn lösen zu können.

Als eine populäre Begründung für den Vertrauensverlust gegenüber den Experten wird häufig auf deren abgehobene Sprache verwiesen. Aber in unserem Zusammenhang geht es um mehr als um die Frage einer angemessenen Kommunikation. In einem grundsätzlicheren Sinne geht es heute um die Krise der Expertokratie. Dabei ist mit „Expertokratie" mehr gemeint, als die Tatsache, daß Fachleute in der politischen Öffentlichkeit das Sagen haben. Vielmehr ist damit vor allem die Tatsache gemeint, daß Experten in der politischen Öffentlichkeit nicht darum das Sagen haben, weil sie über ein überdurchschnittliches Fachwissen verfügen. Vielmehr haben sie darum das Sagen, weil sie ihr Fachwissen der Macht andienen. Oder, anders gesagt: Nur in dem Maße, in dem Experten ihr Fachwissen dazu einsetzen, bestimmte politische, wirtschaftliche oder technologische Interessen gegenüber anderen politischen, wirtschaftlichen oder technologischen Interessen zu protegieren, haben sie das Sagen und verwirklicht sich in ihrer Person die alte verfängliche Redewendung, daß „Wissen Macht" sei.

Demgegenüber haben es solche Experten, die ihr Wissen im Bereich von Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Politik nicht der bereits etablierten Praxis und dem vorherrschenden Common Sense andienen, häufig schwer, als Experten anerkannt zu werden. Noch immer erweist sich der Versuch, in Übereinstimmung mit dem altehrwürdigen Wissenschaftsethos ohne Ansehen der Macht nach „wahren", „angemessenen" und „vernünftigen" Lösungen gegebener Probleme zu suchen, als ein steiniger Weg. Und nicht zuletzt werden Fachleute, die ihn gehen, häufig damit bestraft, daß man ihnen entgegenhält, daß sie von den „wissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Zusammenhängen keine Ahnung haben"...

Wie weit reicht eigentlich das Wissen der Experten?

Wer als Experte anerkannt werden will, fährt demzufolge mit dem Motto „Wes Brot ich eߒ, des Lied ich sing" immer noch am besten. Freilich ist auch die notorische Interessenbindung von Experten mehr Symptom als Ursache der angesprochenen Malaise. Der Kern des Problems liegt tiefer. Fragen wir deshalb noch einmal genau: Was eigentlich verstehen wir unter einem „Experten"?

Experten sind Leute, denen man unterstellt, daß sie von den Sachen verstehen, die auf die Tagesordnung von Laien geraten sind. Dabei ist „Expertenschaft" zunächst ein soziales Etikett. Der Experte hält sich selbst also für besonders kompetent und wird umgekehrt von anderen für besonders kompetent gehalten. Darum tut sich die Öffentlichkeit schwer, einer als „Experten" ausgewiesenen Person zu widersprechen. Irgenwie räumt man dem Experten ein, daß sein Wissen „von einer anderen Welt" sei und sich schon in seinen Grundlagen dem Wissen entzieht, das auch dem Laien zugänglich ist.

Eine solche Annahme unterschlägt eine ganz simple, gewissermaßen „naturgegebene" Konsequenz aus der Experten-Idee: Jeder Experte ist definitionsgemäß nämlich nur Experte im engumrissenen Bereich seines jeweiligen Wissensgebiets. Auf diesen beschränkt sich mithin auch seine Kompetenz. Entsprechend ist der Experte für schwarze Löcher im Weltall Laie auf dem Gebiet der Nuklearmedizin und umgekehrt - und sind beide Laien auf den Gebieten des Wirtschaftssteuerrechts, der Geschichte der Wandmalerei, der Ameisenkunde oder der Bergbautechnik.

In der Expertenkultur insgesamt, zu der sich unsere wissenschaftlich-technische Zivilisation herausgebildet hat, gibt es immer mehr Wissen über immer mehr Gegenstände. Der Gesamtfundus an Wissen wächst dabei ins kaum Ermeßliche. Ein solcher Entwicklungsprozeß hat zur Folge, daß der einzelne Experte immer mehr Ahnung von immer weniger und immer spezielleren Gegenständen hat. Das eben ist der Preis des Spezialistentums. Aufgrund der hohen Spezialisierung schrumpft der Wirklichkeitsbereich, zu dem der Experte kompetent etwas sagen kann, auf ein Minimum zusammen. In all dem, was außerhalb dieses engen Horizonts liegt, ist der Experte aber auch nur Laie.

Das Problem der „Expertokratie" ergibt sich daraus, daß weder die Experten selbst noch die dem Expertentum verfallene Öffentlichkeit diesen simplen Unterschied genau registrieren. Wenn Experten für Mikrobiologie, Marktstrategie oder Gentechnik in der Öffentlichkeit ganz allgemein als „Geo-Wissenschaftler", „Wirtschaftsexperten" oder „Zukunftstechniker" auftreten, überziehen sie den durch tatsächliches Fachwissen gedeckten Expertenstatus beträchtlich. Die Öffentlichkeit reagiert darauf ausgesprochen widersprüchlich. Fragt man „Mann und Frau auf der Straße", überwiegt das angesprochene Mißtrauen in die Experten. Demgegenüber wird in der Öffentlichkeit, das heißt: von Medien, Kongreßveranstaltern und Wirtschaftsverbänden das Bild vom „idealen" oder „globalen" Experten weiter geschürt.

Von der beschriebenen Aura des idealen Experten zehrt, wie man leicht erkennen kann, auch der Vorwurf, wir hätten keine Ahnung. Statt diesen Vorwurf mit der Retourkutsche „Ach was! Ihr seid es, die keine Ahnung habt!" zu parieren, sollten wir den Expertengedanken gegen den Strich lesen. Statt uns auf den zermürbenden und letztendlich fruchtlosen Kampf zwischen Experten und Gegenexperten einzulassen, könnten wir uns dabei beispielsweise auf die scheinbar „altmodische" Vorstellung des „aufgeklärten Laien" zurückbesinnen. Möglicherweise erlaubt die Haltung des „aufgeklärten Laien" nämlich einen sowohl politisch als auch pragmatisch befriedigenderen Zugriff auf globale Probleme wie die UmweIt- und Energiefrage als die Haltung der in Selbstüberschätzung erstarrten Expertokratie.

Hat der Laie wirklich keine Ahnung?

Nur gut, könnte man sagen, daß es so viele Laien gibt! Laien mögen zwar von hunderttausenden von Wissensfeldern wenig oder gar keine Ahnung haben, doch eines haben sie allen Experten voraus: Sie schätzen ein Problem nicht mit Hilfe der beschränkten Rationalität eines angeblich objektiven Wissens ein. Sie fragen vielmehr nach der Bedeutung des Problems für die Welt, in der wir leben. Ein Risiko bedeutet für den Laien keine Herausforderung, eine mathematische Formel zur Berechnung von Schadenshöhe und -wahrscheinlichkeit zu entwickeln. Vielmehr fragt der Laie danach, wer in welchem Ausmaß wann davon betroffen sein kann, welche Auswirkungen der Risikofall auf die eigene und die Lebensqualität der Kinder hat, wie das Risiko insgesamt oder zumindest die Schadensfolgen für die Betroffenen minimiert werden können. Im Gegensatz zum Experten, der mit Antworten schnell bei der Hand ist, stellt der Laie viele Fragen. Eingestandenermaßen kennt er wenige Antworten. Aber was ihn gegenüber dem Experten allemal auszeichnet, ist die Tatsache, daß er auf pauschale und vermeintlich objektive Diagnosen mit einer Mischung aus „naiver" Ungläubgkeit und „beharrlichem" Mißtrauen reagiert.

Auch wenn Mißtrauen allein nicht genügt, um ein Problem zu lösen, - zu dessen Verortung und Gewichtung ist es allemal geeigneter als die abgebrühte Alles-im-Griff-Rhetorik der Politiker und Fachleute. Oder finden Sie nicht, daß Mißtrauen angesichts der Erfahrungen, die wir mit der Politik der Fachleute in den letzten Jahren gemacht haben, eine ziemlich vernünftige Reaktion ist? Haben Experten uns nicht gesagt, daß die Kernkrafttechnik die sicherste Energietechnik überhaupt sei? Haben sie uns nicht versichert, daß der Atommüll für sie kein technisches Problem darstelle? Haben uns die Experten nicht glauben machen wollen, daß wir uns über die Menschenfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit der modernen Chemie keinen Sorgen machen müßten? Und haben sie uns nicht immer wieder zu verstehen gegeben, daß sie die Gentechnik ebenso beherrschten wie sie über probate Lösungen für Umweltprobleme wie Ozonloch, Dioxinvergiftung und Meeresverschmutzung geeignete Antworten verfügten? - Nun ja: Glücklicherweise haben nicht alle Laien solchen Versicherungen Glauben geschenkt. Heute wissen wir, daß sie gut daran taten. Castor-Kontaminierungen hier. Undichte Kernreaktoren dort. Polyestervergiftungen hier. Asbestverseuchungen dort. Hormongedoptes Kälberfleisch hier. BSE-infiziertes Rindfleisch dort. Klimakatastrophe. Müllberge. Ölpest. Schweinepest. Verkehrsexitus. Artensterben. Gewässertod. Kranke Wälder. Degenerierte Insekten. Die drastische Zunahme umweltbedingter Allergien beim Menschen... - Brauchen Sie mehr Beispiele für die praktische Wirksamkeit der expertokratischen Planung?

Keine Frage, nicht jede Angst eines Laien ist berechtigt, nicht jedes Mißtrauen ist nachvollziehbar. Doch wären die sozialen und ökonomischen Kosten für eine UmweItpolitik, die solch laienhafter „Quengelei" Rechnung trüge, für eine Gesellschaft unterm Strich nicht zuträglicher als der blinde Glaube an die Allwissenheit der Experten?

Geben wir uns als selbstbewußte Laien zu erkennen

Gegen den Expertengestus ist jeder Versuch, sich selbst als Experte zu behaupten, aussichtslos. Darum erwehren wir uns dieser Art von Experten besser dadurch, daß wir uns freimütig und, wo immer möglich, mit einem tüchtigen Schuß Ironie zu unserem Laientum bekennen. Nur so kann es uns gelingen, den Fachmann an seine ureigene Aufgabe zu erinnern, die darin besteht, Dinge herzustellen oder Verhältnisse zu schaffen, die den Bedürfnissen der Menschen auf bestmögliche Weise gerecht wird.

In diesem Sinne sollten wir uns als selbstbewußte Laien zu erkennen geben, wenn wir wieder einmal zu hören bekommen, daß die regenerativen Energien den Energiebedarf nicht decken können und daß wir dies nur darum nicht einsähen, weil wir von den technisch-wissenschaftlichen Zusammenhängen keine Ahnung hätten. Und auch wenn man uns wieder einmal sagt, daß die Solarenergie zu teuer sei und wir nur darum an ihr festhielten, weil wir idealistische Spinner seien und keine politische Verantwortung trügen, sollten wir die Experten daran erinnern, daß es für gestandene Männer vom Fach wie sie es seien, doch keine unüberwindbare Hürde darstellen könne, etwas Wünschbares, das sie selbst für ehrenwert halten, machbar zu machen. Gesprächspartner sind für uns Laien Experten nur dann, wenn sie zum Gespräch bereit sind.

Lob des Spinnens: Nur mit Phantasie verändert man die Welt!

Solcherart können wir den Experten eine gewisse Fachkompetenz ruhig zugestehn. Aber im Gegenzug müssen wir geltend machen, daß das, was wünschbar ist, nicht von Experten definiert, sondern nur von „ahnungslosen" (oder vielleicht doch eher: ahnungsvollen?) Laien wie uns formuliert werden kann. Und warum sollte der, der Wünsche wie den nach einer menschenfreundlichen Politik, einer sauberen Umwelt und einer nachhaltigen Energiewirtschaft formuliert, dabei nicht auch seiner Phantasie freien Lauf geben? In diesem Sinne sollten wir auch den Vorwurf des politischen „Spinners", „Phantasten" oder „Träumers", der in der Vorhaltung der Ahnungslosigkeit mitschwingt, offensiv aufgreifen. Wo keine Visionen entwickelt, keine Pläne gemacht und keine Phantasien durchgespielt werden, wird sich nichts Neues entwickeln. Auch nicht im Bereich von Technologie und Politik. Und bedeutet nicht, nebenbei, der Begriff der „Ahnung", die wir angeblich nicht haben, ursprünglich das „unbestimmte Gefühl", mit dem wir Dinge, Ereignisse oder Verhältnisse, die wir noch nicht kennen, kommen sehen, vermuten oder- „erahnen"?

Experten sind Realitätsfanatiker. Für den Fachmann zählen nur die Fakten, seine Fakten. Doch eine Sicht auf die Welt, die nur das wahrnimmt, was Fakt ist, ist - selbst wenn sie nicht durch lnteressenbindung und/oder Fachidiotentum getrübt ist - beschränkt. Sie blendet die Perspektive unserer Zukunft aus, drückt sich vor der entscheidenden Frage: „Wie wollen wir leben?" Eine vernunftgeleitete Realpolitik muß sich ohne Zweifel auf Sach- und Fachwissen gründen. Doch Realpolitik ohne Vision führt bestenfalls zum perspektiv- und phantasie -routinisierten Machen des Machbaren, zum Exekutieren des Exekutierbaren. Letzlich verspielt eine Politik ohne Phantasie und Visionen die Zukunftschancen der Gesellschaft und der zukünftigen Generationen.

Roman Herzog, unser nicht nur aufgrund seines Amtes des öffentlichen Spintisierens sicher unverdächtige Bundespräsident, sagte einmal in einer Rede: „Zuerst müssen wir uns klarwerden, in welcher Gesellschaft wir im 21. Jahrhundert leben wollen. Wir brauchen wieder Visionen. Visionen sind nichts anderes als Strategien des Handelns." Visionen zu entwickeln ist aber ganz sicher nicht das Metier der Experten. Visionen entstehen vielmehr in den Köpfen der Leute, die sich auch einmal der normativen Kraft des Faktischen entziehen können.