Wahljahr 2009. Einmal in vier Jahren ein Kreuz an die richtige Stelle machen - und damit die richtige Regierung wählen, die all die tausend Probleme löst, die uns ärgern, beunruhigen oder tief bedrücken!
Dies scheint ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein, denn unsere dutzend verschiedenen Wünsche werden selten von ein- und derselben Partei vertreten.

Konzentrieren wir uns also auf das wichtigste Thema: Konzentrieren wir uns auf die Energiepolitik.
"Aber warum denn ausgerechnet Energiepolitik?" fragen Sie sich vielleicht. Ich will diese Frage beantworten, auch wenn meine Antwort zynisch klingen mag: Wichtig ist Energiepolitik vor allem deshalb, weil eine falsche Energiepolitik das höchste denkbare Schadenspotential birgt. Sowohl der Klimawandel durch die fossile Energienutzung als auch die Weiterverbreitung spaltbaren Materials können so schreckliche Katastrophen auslösen, dass sich daneben alle übrigen menschengemachten Weltkatastrophen harmlos ausnehmen.
Uns droht eine falsche Energiepolitik mit Atomverlängerung und neuen Kohlekraftwerken (auch CO2-Abscheidung und Lagerung löst das grundsätzliche Problem der fossilen Energien nicht).

Die Bundestagswahl und die anschließenden Koalitionsverhandlungen werden diesmal darüber entscheiden, ob Deutschland planmäßig aus der Atomenergie aussteigt, und ob es als Ersatz entweder auf die Erneuerbaren Energien setzt oder ob es den Wünschen der Stromwirtschaft gehorchend neue Kohlekraftwerke errichtet.

Erlauben Sie mir hier eine kleine Abschweifung: Ist es nicht ein bereindruckender Erfolg unserer SFV-Aufklärungsarbeit - Das Politikziel: "100 Prozent Erneuerbare Energien" wird diesmal erstmals bei einer Bundestagswahl gleich von drei Parteien angeboten, für die bürgerlichen Wähler, für die linkssozialen Wähler und für die Konservativen!

Und warum wählen nun nicht alle Bürger die Grünen, oder die Linken oder die ÖDP, die eindeutig den Kurs 100 Prozent Erneuerbare Energien wollen?

Ja genau, warum wählen sie nicht eine dieser Parteien?

Ich denke, dies ist eine Frage der energiepolitischen Aufgeklärtheit. Die Wähler - soweit sie sich für Energiefragen interessieren - merken schon, dass weder die C-Parteien noch die SPD oder die FDP die
Erneuerbaren Energien richtig wollen. Diese Parteien wollen lieber Kohlekraftwerke bauen, und die C-Parteien und die FDP wollen auch noch die Atomenergie verlängern. Das wissen die Wähler schon (falls es sie interessiert).
Aber die Wähler trauen weder den Grünen, noch den Linken noch der Ökologisch demokratischen Partei ÖDP zu, dass sie das Energieproblem ganz ohne Atom und Kohle lösen können. Viele Wähler können sich nämlich nicht vorstellen, dass 100 Prozent Erneuerbare Energien technisch überhaupt möglich und wirtschaftlich überhaupt bezahlbar sind. Sogar einige führende Mitglieder der erwähnten Parteien haben damit ja noch Probleme.

Fassen wir also zusammen:

Die Erneuerbaren Energien sind unsere einzige Chance, die Folgen des Klimawandels und die Gefahren der Atomenergie zu mildern, deshalb brauchen sie eine entschlossene politische Unterstützung durch eine Regierungskoalition. Das Volk wird die notwendige Koalition aber nur wählen, wenn es selber davon überzeugt ist, dass die Erneuerbaren Energien das Energieproblem lösen können.

Unsere Überzeugungskampagne

erlangt deshalb vor dem Hintergrund der Bundestagswahlen besondere
Aktualität.

Beteiligen Sie sich. Sprechen Sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit über die Chancen, die die Erneuerbaren Energien bieten. Nein, Sie müssen keine Vorträge halten oder naturwissenschaftliche Beweise anbieten. Geben Sie mit einfachen Worten Ihre Überzeugung weiter: "Ich halte einen raschen Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbaren Energien für realistisch, wenn die Politik den Wechsel wirklich will." Sie befinden sich in guter Gesellschaft. Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesrepublik Deutschland plädierte im Mai 2009 für einen entschlossenen Umstieg auf Erneuerbare Energien und lehnte den weiteren Ausbau von Kohlekraftwerken ab. Die Thesen des Sachverständigenrats finden Sie auf Seite http://www.umweltrat.de/04presse/downlo04/hintgru/2009_05_Thesen_Stromversorgung.pdf

Viel Erfolg bei Ihrer Überzeugungsarbeit wünsche ich Ihnen und uns allen.

Ihr SFV-Geschäftsführer
Wolf von Fabeck