Der SFV hält generell den Ausbau der Fernübertragungsleitungen - gleichgültig mit welcher Technik und gleichgültig ob ober- oder unterirdisch - für eine Fehlplanung.

Wie kommen wir zu dieser Entscheidung?

Wir gehen davon aus, dass wir alle fossilen und atomaren Kraftwerke durch Strom aus Solar- und Windenergie ersetzen wollen.

Dazu haben wir erst einmal eine Potentialberechnung gemacht. Dabei haben wir auch die Notwendigkeit berücksichtigt, dass für die Zeiten mit bundesweitem Schwachwind und bedecktem Himmel genügend Solar- und Windenergie in Langzeitspeichern bereit gehalten werden muss. Diese haben leider keinen guten Wirkungsgrad. Das haben wir berücksichtigt. Das Endergebnis dieser Berechnungen ergab, dass die Flächen für Wind- und Solarenergie in Deutschland nur knapp ausreichen. Keine Region kann oder muss deshalb andere Regionen mitversorgen. Insofern können wir auf neue Fernübertragungsleitungen verzichten. (Wir wollen die bestehenden Fernübertragungsleitungen nicht abbauen, aber wir wollen sie nicht verstärken).

Unsere Vorstellung sind überlebensfähige Regionen, die sich im Fall von Extremwetterereignissen oder Terroranschlägen selbst versorgen können und die insbesondere mit reaktionsschnellen dezentralen Energiespeichern, und unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) ausgestattet sind. So erhöhen wir die Resilienz der Stromversorgung ganz erheblich.

Eine bessere Netzstabilität als durch Tausende von USV-Anlagen kann man sich gar nicht wünschen.

Wir nutzen auf diese Weise den großen Vorzug der Erneuerbaren Energien, dass sie dezentral in der Nähe der Verbraucher aufgestellt werden können und keine Fernübertragungsleitungen benötigen.

Das System, das wir planen, ist allerdings nicht dafür gedacht, gewinnbringenden Stromhandel längs oder quer durch Deutschland oder gar durch Europa zu betreiben. Eine sichere Stromversorgung gehört zur Zukunftsvorsorge und darf nicht als Spekulationsobjekt missbraucht werden.