Unter der Überschrift "Zu spät, zu wenig, zu unkonkret!" kritisiert die Bundestagsfraktion von Bündnis 90 die Grünen die Klimaschutzbeschlüsse der Bundesregierung.
Nachzulesen ist die Kritik unter
http://www.gruene-bundestag.de/cms/klima/dok/194/194681.htm
Ja, die Kritik besteht zu Recht - es ist kümmerlich, was uns die Regierung anbietet, kümmerlich und unzureichend!
Allerdings ist das, was die Grünen in ihrem Beitrag als Alternative anbieten, ähnlich mutlos, wie die Vorschläge der Regierung. Insbesondere fehlt den Autoren der grünen Kritik jedes Bewusstsein dafür, dass Deutschland aus eigener Kraft eine Energiewende hin zu 100 Prozent heimischen Erneuerbaren Energien schaffen kann.
Was soll z.B. der merkwürdige Satz: "Kein Wort davon, dass die wahren Biogaspotentiale in Osteuropa liegen und die Solarstrompotentiale im Süden". Wollen die Grünen etwa auf Polen und Russland oder auf Italien, Spanien oder Griechenland warten?
Außerdem wirkt es geradezu komisch, etwa wie ein Wettkampf von Schnecken im Langsamkriechen, wenn es im Kommentar der Grünen heißt:
"Die Bundesregierung fordert auf, grün zu wählen! Nichts anderes kann es heißen, wenn Umweltminister Gabriel zugibt, dass bei kompletter Umsetzung seiner Maßnahmen bis zu 35 Prozent CO2-Reduktion zu erreichen wären, der Rest 'sei machbar'. Machbar sind deutlich über 40 Prozent."
35 oder 40 Prozent - weder das eine noch das andere reicht aus, liebe Grüne!
Wir wollen keine Schnecken, weder in der Regierung noch in der Opposition, sondern mutige Politiker, die sich für eine Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien einsetzen und die dieses Ziel nicht mehr aus den Augen und aus der öffentlichen Diskussion lassen. Sind diese Politiker vielleicht gerade im Sommerurlaub?