Argumente für Freiflächenanlagen

Von unserem Vereinsmitglied Bernhard Beck erhielten wir den unten angehängten Brief, in welchem er die Vorteile von PV-Freiflächenanlagen aufzählt. Er antwortete damit auf unsere Ablehnung von Freiflächenanlagen.

Seinem Schreiben fügte Herr Beck mehrere Fotos von Freiflächenanlagen bei, die bezüglich der handwerklichen Ausführung dieser Anlagen einen wohltuend professionellen Eindruck machen.
Es fehlen allerdings Fotos, die einen Eindruck von der Größe dieser Anlagen und von ihrem Flächenverbrauch vermitteln. Solche Fotos finden Sie hingegen unter Freiflächenanlage Markstetten oder unter Freiflächenanlage Hemau.

Einigen Argumenten von Herrn Beck ist zuzustimmen. Gut gebaute Freiflächenanlagen

  • versiegeln keine Böden (sie schränken nur die Nutzung ein)
  • lassen sich leichter warten als fassaden- oder dachintegrierte Anlagen - sind allerdings auch erheblich anfälliger gegen Umwelteinflüsse (Tierverbiss oder sonstige mechanische Beschädigung der Kabel, Beschädigung der Module oder derVerkabelung beim Grasmähen, Diebstahl, Vandalismus)
  • erzielen häufig ein besseres Betriebsergebnis als fassaden- oder dachintegrierte Anlagen, insbesondere weil sie optimal ausgerichtet werden können
  • lassen Bewuchs der Fläche mit Gras und Kräutern zu
  • nutzen in energietechnischer Hinsicht die Solarstrahlung besser als jede Vegetation.
  • Strom aus Freiflächenanlagen ist (zur Zeit noch) billiger als Strom aus fassaden- oder dachintegrierten PV-Anlagen.

Doch dies alles trifft nicht die wichtigen Punkte, die den SFV zur Ablehnung der Freiflächenanlagen bringen:

  • Freiflächenanlagen belegen unnötigerweise Land-Flächen und treiben damit in ihrer Weise die Zersiedelung der Landschaft weiter voran.
  • Bei einer entschlossenen Markteinführung der Fassaden- oder Dachflächenintegration durch ausreichende Gewinnanreize (bei einer etwas erhöhten Einspeisevergütung von 60 Cent/kWh) bestünde keine Notwendigkeit mehr für weitere Freiflächenbelegungen.
  • Freiflächenanlagen stehen in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau.
  • Freiflächenanlagen fangen - dafür wurden sie ja errichtet - möglichst viel Sonnenenergie ab. Diese Sonnenenergie fehlt dann bei der Photosynthese. Das Pflanzenwachstum unter den Solarmodulen bindet bei weitem nicht so viel CO2 aus der Atmosphäre, wie es ohne die Abschattung durch die PV-Module binden könnte.
  • Als ökologisch bessere Alternative bietet sich die Nutzung der Windenergie an. Mit Windenergie kann auch Energie vom Acker geerntet werden. Und zusätzlich kann unter Windanlagen weiter Land- oder Forstwirtschaft betrieben werden.

Die Sorge des Solarenergie-Fördervereins, dass durch die Zunahme an Freiflächenanlagen die Akzeptanz für die Photovoltaik in der Bevölkerung abnehmen wird, ist nicht aus der Luft gegriffen, wie einige Bürgerinitiativen gegen Freiflächenanlagen belegen.
Solange diese Bürgerinitiativen ihr Engagement gegen Freiflächenanlagen gleichzeitig mit dem Einsatz für den Bau von dachgetragenen Solaranlagen oder Windanlagen im Außenbereich verbinden, finden sie den SFV auf ihrer Seite.


Bernhard Beck

 

Sehr geehrte Mitglieder des Solarenergie Fördervereins,
Sehr geehrter Herr von Fabeck,

mit Ihrer Haltung die Freiflächen Solarkraftwerken betreffend stimme ich nicht überein.

Wie Sie wissen bin ich ein langjähriger Verfechter der Photovoltaik und seit Jahren Mitglied im SFV. So hat mein Wohnort Dimbach die höchste Photovoltaikleistung je Einwohner in Deutschland von über 1,1kWp je Einwohner. Unser Energieversorger, die Unterfränkische Überlandzentrale Lülsfeld, hat die höchste Photovoltaikleistung je Kunde und ist somit in der Energieproduktion in Sachen Photovoltaik Nummer 1 in Deutschland. Niemand kann mir vorwerfen, gegen dachgebundene Photovoltaikanlagen zu sein und nur Freiflächen- Solarkraftwerken das Wort zu reden.

Hier in der Region ist die eigene Photovoltaikanlage fast so selbstverständlich wie das Telefon oder mittlerweile der eigene Personalcomputer. Sehr viele Landwirte haben bereits alle zur Verfügung stehenden Dachflächen genutzt und wollen nun weiter in diese saubere und zukunftweisende Technologie investieren. Dies ist umweltverträglich, genügend Landwirtschaftsflächen stehen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung. Dass Photovoltaik funktioniert, braucht man hierzulande niemandem mehr zu erklären. Das Weinbaugebiet Mainfranken verfügt bekanntlich nach Freiburg und dem südbayerischen Raum über die intensivste Sonneneinstrahlung.

So war ich schon immer bemüht, den Wirkungsgrad und die Effizienz vom Photovoltaikanlagen zu verbessern. Meilenstein hierbei war die Entwicklung des Team-Wechselrichterkonzeptes, welches auf einen Schlag einen Jahresmehrertrag von 3-4% ermöglicht. So entspricht der Mehrertrag bei genauer Rechnung ca. dem 3-Fachen des Wertes der Zinsverbilligung des ehemaligen 100.000 Dächer Programmes. Bei solchen Summen liegt die Frage nahe, ob es zum einen Sinn macht, überhaupt Förderprogramme aufzulegen oder ob es nicht vielleicht noch besser sei, lieber den Betriebswirkungsgrad (PR) der Anlagen zu verbessern oder diesen endgültig beim Anlagenverkauf als Pflichtangabe voraus zu setzten. Zur Steigerung des Betriebswirkungsgrades braucht es sehr große Solarkraftwerke. Diese lassen sich allerdings nur auf Freiflächen entsprechend installieren, da das Gewicht für fast alle Dächer zu hoch wäre.

Ich weiß durchaus Ihre Verdienste um die Förderung von dachgebundenen Photovoltaikanlagen zu schätzen. Absolut unbegreiflich ist mir jedoch Ihre Haltung den Freiflächenkraftwerken gegenüber.

Die Diskussion zum Thema Photovoltaik in der Freifläche ist so alt wie die Photovoltaik selbst.

Früher wurde die Diskussion gegen Freiflächen oftmals mit der enorm hohen Bodenversiegelung begründet. Tatsache ist jedoch, dass 100kWp auf Siliziumbasis bei modernen Aufständerungssystemen lediglich 0,15m² Boden versiegeln. Dies ist weniger als drei Seiten Din A4- Papier! Kein Mensch kann hierbei ernsthaft behaupten, dies würde einen für die Natur problematischen Wert darstellen.

Um im Bereich der Versiegelung zu bleiben: In einigen Argumentationen wird angeführt, Pflanzenwachstum sei unter den Aufständerungen nicht möglich. Hier möchte ich genau das Gegenteil behaupten: Bei richtiger Installation ist unter der Aufständerung dieselbe oder bessere Vegetation möglich. In Tests waren bis zu 200% des sonst üblichen Biomassewachstums unter der Aufständerung ereichbar.

Sie weisen wiederholt darauf hin, eine Photovoltaikanlage sei modular aufgebaut und somit in beliebiger Leistung mit identischen Betriebswirkungsgraden installierbar. Eine kleine Anlage habe den gleichen Wirkungsgrad wie eine große Photovoltaikanlage. Dies ist leider grundlegend falsch, einzig wenn man eine große Photovoltaikanlage aus mehreren kleinen Photovoltaikanlagen zusammenbaut, wird man keine Verbesserung des Betriebswirkungsgrades erreichen. Je größer allerdings die Photovoltaikanlage ist, desto mehr Spielraum hat man in der Technik, den Betriebswirkungsgrad zu optimieren und die Erträge zu steigern. So hat eine normale durchschnittliche dachgebundene Photovoltaikanlage einen Betriebswirkungsgrad von ca. 73-78%. Dies ist kein wirklich guter Wert.

Mit neuester Technologie und entsprechenden Größen lässt sich leicht ein Betriebswirkungsgrad von 80-90% erreichen. Entsprechende Referenzanlagen habe ich seit ca. einem Jahr in Betrieb. Die Steigerung der Effizienz und die der Produktionsmengen sind der Schlüssel für ein sicheres und stetiges Wachstum und für eine breite und intensive Markteinführung der Photovoltaik.

Vergleicht man die Effektivität von Pflanzen, z.B. Raps, mit der Effizienz von Solarzellen, so ersetzt 1ha Solarkraftwerk ca. 100ha Raps in der Energieproduktion! Photovoltaik sei nicht effektiv, kann somit nicht behauptet werden.

Eines der Hauptthemen der Freiflächengegner ist nach wie vor der "Flächenverbrauch". Hierbei stellt sich lediglich die Frage, was mit "Flächenverbrauch" gemeint sei? Sieht man es aus den Gesichtspunkten der Bodenversiegelung, ist die Gegenargumentation kaum haltbar; sieht man es aus rein emotionalen und estetischen Gesichtspunkten, dann ist ein Freiflächen-Solarkraftwerk "Geschmackssache". Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ich meinerseits bin begeistert über jede Windkraftanlage und ebenso über Photovoltaikanlagen, sind sie doch deutliche Zeichen in eine neue regenerative Zukunft und weisen sie doch den Weg weg von den fossilen Brennstoffen und von der sehr gefährlichen Atomkraft hin zu den regenerativen Energien, für jedermann in seiner Erzeugung sichtbar und damit nachvollziehbar und damit nicht so anonym wie der angeblich "saubere" Strom aus der Steckdose.

Andere finden Windkraftanlagen scheußlich und Photovoltaikanlagen - sogar am Dach - als Verschandelung des Ortsbildes. Doch auch diese Kritiker wollen und brauchen täglich Energie.

Unverständlich ist mir daher die Haltung des SFV und die Haltung einiger Naturschutzverbände gegen Freiflächenkraftwerke, die ja keinen Lebensraum vernichten, sondern ehemals durch intensiv genutzte Landwirtschaft der Natur entzogenen Lebensraum wieder der Natur zur Verfügung stellen. Stört es ein Wildgras etwa, dass es einmal am Tag von Modulen teilweise verschattet wird? Wenn ja, was ist dann für die Pflanze der Unterschied zwischen einem Modul und einem Baum? Keiner! Und genau dies ist der Punkt. Die Vegetation unter Freiflächenanlagen ist auf Grund der Schattenwürfe sehr artenreich und daher wertvoll.

Wenn sich die ganze Diskussion um Freiflächen - Solarkraftwerke mittlerweile nur noch auf die Geschmacksebene zurückgezogen hat, dann ist die Zeit gekommen, endgültig alte Vorurteile über den Haufen zu werfen und sich zu überlegen, welche Vorteile denn in einer aktiven Förderung dieser Technik liegen.

Gegenüber den Dachanlagen kann die Freiflächenanlage enorme technische und ökologische Vorteile bringen.

Als technische Vorteile von Freiflächenanlagen kann man die Möglichkeit nennen, quasi unbegrenzte Anlagengrößen realisieren zu können, was Effizienz und Ertragssteigerung bringt, die Energieerzeugungspotentiale, die durch eine optimale Ausrichtung und sehr gute Hinterlüftung der Anlagen geschaffen werden, das Nicht - Vorhandensein von Dichtigkeitsproblemen - Flachdächer auf längere Zeit dicht zu halten, ist ein für diese Bauweise speziell auftretendes Problem - und letztlich eine industrielle systematisierte Bauweise, wie sie sich auf Dächern, die ja bekanntermaßen sehr unterschiedlich und individuell sind, nicht realisieren lässt.

Die industrielle systematisierte Bauweise ist aber eben der ganz entscheidende Schlüssel zur Zukunft der Photovoltaik. Hier kann man Kostensenkungen in den nächsten Jahren erreichen und gleichzeitig hochqualitativ herstellen.

Ganz zu schweigen von den Aufwendungen für Wartung, die zwar bei der Photovoltaik erst nach einigen Jahren notwendig werden, aber auf Dächern weitaus komplizierter und aufwendiger durchzuführen sind als in der Freifläche. Wie stellt man sich eigentlich die Kontrolle der Leitungen, die ja bekanntlich unter den Modulen verlaufen, auf einem Dach vor? Bei der Freiflächenanlage kann man unterhergehen, die Kontrolle ist unproblematisch.

Große Investoren setzen bei Investitionen in Kraftwerkstechnik eine einfache Wartung voraus. Allein dies kann Ausschlag sein, nicht auf einem Dach zu investieren sondern auf der Freifläche. Warum Kapitalgeber für Freiflächenanlagen verschmähen und ein Ivestitionspotential in regenerative Energien nicht nutzen?

Ein Nein gegen die Nutzung von Freiflächen - Solarkraftwerke ist für mich auch ein Ja zu Atomkraft und fossilen Energien. Wer zur Verfügung stehende Potentiale nicht nutzt, kann mit seinem Gewissen der Umwelt gegenüber nicht im Reinen sein.

Wer argumentiert, eine Freiflächenanlage müsse- wenn überhaupt- sich auf einer Sekundärfläche, wie Mülldeponien und verseuchtem Gelände, befinden, der begeht bewussten Umweltfrevel! Eine Sekundärfläche ist immer in einem naturnahen, meist verwilderten Zustand, da eine andere Nutzung logischerweise unmöglich ist. Wieso sollte man also bewusst mit Baumaschinen in einem solchem Gebiet einrücken, Sträucher und Bäume abholzen und die bestehende Pflanzenwelt plattfahren? Ein solcher Vorschlag kann von keinem Naturschützer kommen.

Wer die Natur schützen will, der muss Naturflächen erhalten und neue Naturflächen schaffen. Genau dies ist der Fall, wenn man mitten in einer monotonen Agrarlandschaft auf einer intensiv genutzten Ackerfläche, auf der bekanntlich außer der angebauten Monokultur so gut wie nichts an anderen Pflanzen und Tieren vorkommt, ein Solarkraftwerk errichtet und die Fläche der Natur als Lebensraum hinzufügt. Da ein Pflanzenwachstum unter den Konstruktionen uneingeschränkt möglich ist und sich durch die Teilschatten der Photovoltaikmodule mehr Feuchtigkeit im Aufständerungsbereich hält, ergibt sich eine beachtliche Artenvielfalt in einem solchen Solarkraftwerk, weit mehr, als dies auf einer intensiv genutzten Grünfläche oder ungenutzten Stilllegungsfläche der Fall wäre. Man schafft ein Biotop.

Die Investition in Freiflächen - Solarkraftwerke schafft neben den CO2-Einsparungen neuen, aus privater Hand finanzierten Lebensraum für die Natur.

Ich entwickle und baue seit einigen Jahren Freiflächen - Solarkraftwerke. Viele Naturschützer waren bei mir bereits vorstellig. Noch nie ist ein einziges negatives Wort über Freifächen-Solarkraftwerke gefallen. Den Naturschützer, der ernsthaft und sachlich gegen eine solche Anlage argumentiert, gibt es meines Wissens nach nicht. Sollte es ihn geben, möge er bitte auf mich zukommen, ich werde mich der Diskussion stellen.

Bei allen von mir realisierten Projekten ist seitens der Naturschutzbehörden eine solche Anlage sehr begrüßt worden.

Überhaupt sind alle Überlegungen des BSI, UVS und DGS Freiflächen - Solarkraftwerke nur unter gewissen Regeln zuzulassen, vollkommen unangebracht und meiner Ansicht nach in der aktuell vorliegenden Form unüberlegt. Weder ist der Bau von Nachführanlagen, die ja technisch bedingt nicht auf dem Dacht montiert werden können, noch ist der Bau von Dünnschichtanlagen berücksichtigt.

Regelungen zur Ortsansicht, die zulässige Bodenversiegelung, optischer Landschaftsschutz, Lärmschutz, Belange der Landwirtschaft, Blendwirkungen, Belange des Naturschutzes und vieles mehr werden sehr kompetent und ausführlich in den Gemeinderäten, Landratsämtern, Bezirksbehörden und Landesbehörden diskutiert, geprüft und geregelt.

Es bedarf keiner zusätzlichen Regelung von dritter Stelle, da alle in einem Genehmigungsverfahren beteiligten Stellen den normalen Regeln des Baugesetzes unterliegen und diese vollkommen ausreichend sind.

Oftmals wird seitens des SFV das Argument vorgebracht, Freiflächen - Solarkraftwerke seien günstiger je kWp - Leistung als Dachanlagen. Dies ist grundlegend falsch. Ein Freiflächen - Solarkraftwerk kostet im Durchschnitt ca. 3-4% mehr als eine technisch vergleichbare Dachanlage. Trotzdem rechnet sich für die Natur und für den Betreiber eine solche Freiflächen - Solarkraftanlage. Freiflächenkraftwerke profitieren von der guten Hinterlüftung - kühlere Module bringen mehr Ertrag -, der optimalen Ausrichtung, den niedrigen Wartungskosten und der effektiven Großkraftwerkstechnik. Freiflächenkraftwerke haben dadurch deutlich höhere Erträge als die meisten Dachanlagen und sind deshalb eine gute Investition. Zudem werden die photovoltaischen Resourcen optimal genutzt. Eine kWp - Modulleistung liefert auf der Freifläche deutlich mehr Ertrag als auf dem Dach und reduziert somit den CO2 - Ausstoß. Bei einer im Moment sehr begrenzten Anzahl an Modulen ist es wichtig, diese nicht in uneffektive Kraftwerke zu verbauen und damit Photovoltaikgegnern guten und stichhaltigen Aufwind zu geben, sondern die zur Verfügung stehenden Module bestmöglichst einzusetzen und die Professionalität der photovoltaischen Stromerzeugung aufzuzeigen. Photovoltaik ist keine Spielerei sondern hoch anspruchsvolle Kraftwerkstechnik.

Schaut man in die Zukunft der regenerativen Energie, soll die solare Stromerzeugung einen großen Beitrag leisten. Doch wie will man diesen erreichen? Die Installation von Photovoltanlagen an Fassaden, Lärmschutzwänden oder ungeeigneten Dachflächen wird die Photovoltaik in der näheren Zukunft nicht in dem möglichen Maße wachsen lassen. Gegner der Photovoltaik können hier leicht und zurecht von einer uneffektiven Technik sprechen und davon, dass die Vergütungssätze (man denke an 80Ct. !) überzogen seien.

Man sollte lieber durch große Kraftwerke und professionelle Technik der allgemeinen Bevölkerung zeigen, dass die Nutzung der Sonnenenergie keine "Spielerei" sondern Kraftwerkstechnik mit hohem Anspruch ist. Das eben ermöglichen Freiflächenkraftwerke, die natürlich auf Grund ihrer Größe Medienwirksamkeit erregen und Menschen zum Nachdenken bewegen, sich selbst eine Miniaturausführung eines solchen Kraftwerkes auf das eigene Dach installieren zu lassen.

Mir sind einige dieser Fälle persönlich bekannt. Man kann behaupten, dass je kWp - Freifläche zusätzlich 1kWp - Dachanlage geschaffen wird allein durch die medienwirksame Darstellung solcher Kraftwerke. Man erreicht durch Freiflächenkraftwerke eine breitere Bevölkerungsschicht, da die Menschen staunen, welche Leistungen heute erreichbar sind. Das Vertrauen in die Photovoltaik steigert sich ebenfalls merklich. Jedem Interessenten ist klar, dass wenn er ein solides Freiflächenkraftwerk sieht, welches funktioniert und sich rechnet, auch er ohne Bedenken in ein wesentlich kleineres Kraftwerk auf seinem Hausdach investieren kann.

Ich bin also für Solarkraftwerke sowohl auf und an Gebäuden als auch für Freiflächenkraftwerke.

Dem SFV sollte es angelegen sein, die Solarenergie zu fördern und wirklich alle Potentiale zu nutzen, die uns die Solarenergie ermöglicht. Tut er das?

Der SFV hat anscheinend Angst davor, bei Freiflächenanlagen durch die Schaffung von Naturlebensräumen, die Senkung der CO2 - Emissionen, die Verbesserung der Photovoltaik-technik, die Steigerung der Wirkungsgrade und Erträge, die Steigerung von Medieninteresse und Öffentlichkeitswirksamkeit, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Nutzung der Solarenergie auf der "Grünen Wiese" die Zustimmung der Bevölkerung hinsichtlich der Solarenergie als favorisierte Energieerzeugungsform zu verlieren.

Das höchste Akzeptanzproblem bei der Photovoltaik ist nach wie vor der Preis. Durch eine Blockade der Freiflächen für die Solarenergienutzung werden Preisreduktionen und Effizienzsteigerungen aktiv durch den SFV verhindert. Dieses Verhalten widerspricht der Satzung und den Grundsätzen des Vereines

Vor einigen Jahren noch argumentierte der SFV, er sei gegen Freiflächen einzig aus dem Grund der Bodenversiegelung. Dies ist dank moderner Technik in den Aufständerungen nun absolut nicht mehr ausschlaggebend. Der einzig verbleibende Grund gegen Freiflächen ist der "Flächenverbrauch". Dieser ist allerdings, wie bereits oben erwähnt, reine "Geschmackssache".

Eine auf Geschmack basierende Diskussion kann und darf nicht Vereinszweck sein. Belange des örtlichen optischen Landschaftsschutzes werden sowieso durch das erforderliche Baugenehmigungsverfahren geregelt.

Der SFV sollte sich besinnen, was als vorrangiges Ziel anzusehen ist: Die Versorgung der Bevölkerung mit regenerativer Energie, vorzugsweise gewonnen aus Sonnenlicht.

Ich hoffe, dass der Solarenergie Förder Verein durch eine sachliche Betrachtung der Thematik "Freiflächenkraftwerke" und nicht durch gefühlsgeleitete Argumentationen den Weg vom momentanen Verhinderungsverein wieder hin zum Förderverein, wie er schon bei seiner Gründung angedacht war, schafft.

Mit sonnigen Grüßen
Bernhard Beck

 
 

 
Es folgen einige Fotos der Firma Beck von Details ihrer Freiflächenanlagen.
-   Modulreihe in Wiese eingebettet
-   Vier Modulreihen mit Sonnenblumen
-   Detailansicht eines Modultisches mit Wiese im Vordergrund
-   Detailansicht Aufständerung, Installation
-   Blick hinter Modultische, Bewuchs durch Wiese
-   Detailansicht Modulhinterseite, Wiese
-   Detailansicht Befestigung
-   Blick auf mehrere Modulreihen, eingebettet in Wiesenlandschaft
-   Modulreihen, eingebettet in Wiesenlandschaft
-   mehrere Modulreihen, eingebettet in Wiesenlandschaft
-   Blick auf mehrere Modulreihen, eingebettet in Wiesenlandschaft
-   Sonnenblumenfeld mit Teilansicht einer Solaranlage im Hintergrund