Datum: 18.02.05

Derzeit keine Freiflächen-Solaranlagen bauen!

Solarmodule sind immer noch - auch zu Jahresbeginn 2005 - nur schwer und nach langen Lieferzeiten zu erhalten. Ursache ist die anhaltende Knappheit des Rohmaterials Solarsilizium. Eine Entspannung dieses Engpasses ist erst Anfang 2007 in Sicht. Dann soll die geplante Solarsiliziumfabrik der Wacker-Chemie ihre Produktion auf dem Markt anbieten. Dies vorab zur Erläuterung der Hintergründe.

In Zeiten, in denen Errichter privater Solarstromdachanlagen monatelang auf Solarmodule warten müssen, verliert der Bau von Freiflächensolaranlagen jeden ökologischen und industriepolitischen Sinn.

Erinnern wir uns! In der zurückliegenden Debatte über Sinn oder Unsinn von Freiflächensolaranlagen waren sich die Befürworter und Gegner darin weitgehend einig, dass "eigentlich" Solarstromanlagen nur an und auf Gebäuden und Lärmschutzwänden errichtet werden sollten. Es gab nur ein einziges halbwegs tragfähiges industriepolitisches Argument für Freiflächenanlagen: Der Bau von Freiflächensolaranlagen sollte eine stabile Nachfrage nach Solarmodulen garantieren. Freiflächenanlagen als "Notlösung"!

Inzwischen zeigt sich allerdings nicht nur, dass auch durch Dachflächen-Solaranlagen genügend Nachfrage zustande kommt, zumindest derzeit. Es tritt sogar der bedauerliche Effekt auf, dass die Freiflächenanlagen den Dachanlagen die Solarmodule "wegnehmen". Unter diesen Umständen bedeutet der weitere Bau von Freiflächensolaranlagen nur noch eine sinnlose Vergeudung knapper Landflächen.

Der SFV appelliert deshalb an alle Umweltfreunde, den Bau und die Genehmigung von Freiflächenanlagen in der gegenwärtigen Situation knapper Solamodule zurückzustellen.

 
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