Die Erfahrungen der Klimakonferenzen seit Rio zeigen, dass internationale Absprachen zum Klimaschutz weder dem notwendigen Eilbedarf noch der notwendigen Rigorosität gerecht werden. Dagegen hat die entschlossene Einführung des deutschen Erneuerbare-Energiegesetzes in den Jahren 2000 bis 2010 die Kosten zur Erzeugung von Solarstrom weltweit(!) auf ein Zehntel gesenkt. Dies spricht für entschlossene Klimaschutz-Aktionen im nationalen Rahmen.

 

Detail-Informationen

Deutschland - später auch noch Spanien - hat in den Jahren von 2000 bis 2010 durch ein nationales Markteinführungsprogramm für Solarenergie (die beim SFV entwickelte kostendeckende Einspeisevergütung) den Anstoß gegeben, der weltweit(!) die Kosten für Solarstrom fast auf ein Zehntel sinken ließ. Damit ergab sich erstmals die Chance, die umwelt- und klimaschädliche Fossil- und Atomenergie durch eine CO2-freie Technik zu ersetzen.

Die erfolgreichen nationalen Initiativen Deutschlands und Spaniens haben nicht nur die Voraussetzungen für eine Abkehr von den Fossilenergien und der Atomenergie geschaffen, sondern sie haben ein beispielgebendes Vorbild zur Lösung ähnlicher Probleme geliefert.

Insbesondere haben sie durch ihren raschen Erfolg deutlich werden lassen, dass internationale Absprachen vergleichsweise viel zu schwerfällig sind, wenn die dort agierenden Regierungsvertreter unter dem Lobbydruck der jeweiligen nationalen konventionellen Energiewirtschaft stehen, die jedes Zugeständnis an die Energiewende als Minderung ihrer Renditen begreift. Und wenn globale Einigkeit nur nach dem Geleitzugprinzip erreicht werden kann (das langsamste Schiff bestimmt das Tempo).

Die nächste zu lösende Aufgabe beim weltweiten Umstieg auf Erneuerbare CO2-freie Energien wurde bereits viel zu lange hinausgezögert: Die massenhafte Installation von Stromspeichern, ohne die kein vollständiger Umstieg auf CO2-freie Energien möglich ist. Auch in diesem Fall könnte die Aufgabe durch einen nationalen Alleingang nach dem Grundprinzip der kostendeckenden Einspeisevergütung gelöst werden.

Man könnte z.B. folgende Pufferspeicher-Förderung diskutieren: Wer die Einspeisung aus seiner PV-Anlage durch Pufferspeicher glättet und damit auf 30 Prozent der Peakleistung beschränkt, erhält für den gesamten eingespeisten Strom (gleichgültig zu welcher Tageszeit und gleichgültig, ob der Strom vorher gespeichert war oder nicht) einen Aufpreis auf die gesetzliche Einspeisevergütung von 18 Cent/kWh.

Auch für den massenhaften Bau von Langzeitspeichern müssten gewinnbringende Anreize geboten werden.

Doch zurück zur Prinzipienfrage nationaler Initiativen oder Alleingänge. Die rasende Entwicklung des Klimawandels zur Klimakatastrophe lässt sich schon jetzt wissenschaftlich genau genug darstellen. Die Faktenlage würde schon jetzt ausreichen, einen nationalen Aktionsplan Klimaschutz in Gang zu setzen.

Doch nun hören wir den Einwand, Brüssel würde das verhindern. Hier sei daran erinnert, dass das Abkommen von Paris verbindlich erhöhte Anstrengungen bei der Dekarbonisierung der Energieversorgung fordert. Daran kann uns Brüssel nicht hindern! Das Weltabkommen von Paris verlangt von jedem Staat verstärkten Einsatz für den Klimaschutz. Dieses Abkommen ist verbindlich und gilt für alle Staaten Europas.