Warum ist AKZEPTANZ [1] für Windenergie (vor Ort) so wichtig?

 

Windenergie ist für den Umbau der Energieversorgung in Europa wesentlich. Die Ernte der Sonnenenergie durch den Betrieb von PV-Anlagen und solarthermischer Nutzung verträgt sich sehr gut mit der Ernte aus dem Betrieb von Windenergie-Anlagen an Land [2]. Die Sonnenernte ist am ertragreichsten über die Sommermonate, die Windernte hingegen i.d.R. in der übrigen Zeit; beide Energieerzeugungsarten ergänzen sich über das Jahr betrachtet. Außerdem sind beide Arten, Energie bereitzustellen, die wirtschaftlich günstigsten [3]. Ferner leisten diese Arten der Energieerzeugung einen hohen Beitrag, um dem Treibhausgaseffekt [4] entscheidend entgegen zu wirken [5]. Nicht zu unterschätzen ist die enorme Anschubwirkung des Ausbaus von Sonnenund Windenergieanlagen durch bundesweites Bürgerengagement [6, 7, 8].

Um Windenergieanlagen an Land – insbesondere im Grünlandbereich oder Waldgebiet - reibungsarm und wirtschaftlich vertretbar umsetzen zu können, bedarf es der AKZEPTANZ aller Beteiligten: Der Bürgerschaft, der politischen Gremien auf Bundes- und Landesebene sowie der kommunalpolitischen Gremien, der Genehmigungsbehörden einschließlich der von ihr zu beteiligenden Verwaltungen im Genehmigungsverfahren. Auch die beiden Verbände NABU und BUND tragen eine hohe Mitverantwortung für Windenergieprojekte an Land. Vor allem der NABU nutzte sein Privileg des Verbandsklagerechtes in der Vergangenheit des Öfteren gegen die Realisierung geplanter Windenergie-projekte [9]. Daher ist dem Faktor „AKZEPTANZ“ bei allen Prozessen eine sehr hohe Bedeutung beizumessen.

 

Zubau von Windenergieanlagen brach ein

 

Im November 2019 schrieb Jürgen Lessat (freier Journalist mit den Schwerpunkten Energie, Mobilität und Medien) für den SFV, dass der Zubau von Rotoren für die Windenergie fast komplett eingebrochen war. Immer mehr Windparks landeten vor Gericht, auch weil Ministerien und Behörden Windkraftgegnern besondere Klagerechte einräumen. [10] Geschickt eingesetzt kann dieses Privileg jeglichen Bau von Windenergieanlagen bis zur Unwirtschaftlichkeit des Projektes zeitlich aufhalten.

Empfehlenswert in der Nachlese ist auch der Beitrag von Dr. Horst Kluttig „Rechtsmissbräuchliche Sperrwirkung von Windkonzentrationszonen“ [11].

Bundesregierung sieht „mangelnde AKZEPTANZ“ als Ursache für den Rückgang des Baus von Windenergieanlagen

Die Bundesregierung antwortete auf zwei eng nacheinander folgende Kleine Anfragen [12, 13], dass der Neubau von Windkraftanlagen 2020 auf niedrigem Niveau geblieben ist. Den Angaben zufolge war der Neubau von Windenergieanlagen bereits 2019 eingebrochen. Gründe für den Rückgang sieht die Bundesregierung in "Vorzieheffekten in den Jahren 2016 und 2017 durch die Umstellung von der Festvergütung zur verpflichtenden Ausschreibung ab 2017", mangelnder AKZEPTANZ vor Ort und etwa der Flächenkonkurrenz mit Belangen der zivilen und militärischen Luftfahrt [14].

Unzureichende Handlungen auf Bundesebene

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unter der Leitung von Minister Peter Altmaier (BMWi) hatte Ende August 2020 ein „Aktionsprogramm Windenergie an Land“ veröffentlicht [15]. Danach sollen umgesetzt sein:

  • eine am 17. Juni 2020 getroffene Bund-Länder-Vereinbarung zum Abbau von Genehmigungshemmnissen,
  • beschleunigte immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren,
  • ein Beschluss im Kabinett zum Konzept des Artenschutzportals. Das Portal soll schrittweise ab 2021 eingeführt werden,
  • eine finanziell stärkere Beteiligung für Kommunen und Bürger.

Mit seinen Maßnahmen und Vorschlägen reagierte das BMWi wohl auf den gestiegenen Druck aus der Windenergie-Branche, Medienberichten und eines Papiers „10 Punkte für den Ausbau der Windenergie“[16]. Dieses Papier ist eine Gemeinschaftsaktion vieler namhafter Vereinigungen und datiert aus September 2019. Es beinhaltet relevante Maßnahmenvorschläge, die es allesamt umzusetzen gilt, um tatsächlich einen geordneten und intensiveren Zubau von Windenergieanlagen an Land zu ermöglichen.

 

Repräsentative Umfragen zur AKZEPTANZ von Windenergie

 

Um AKZEPTANZ bemessen zu können, werden i. d. R. repräsentative Umfragen durchgeführt. Die meisten repräsentativen Umfragen zur AKZEPTANZ der Windenergie an Land in Folge hat die Fachagentur zur Förderung eines natur- und umweltverträglichen Ausbaus der Windenergie an Land e.V. (FA Wind) durchgeführt und ausgewertet.

Repräsentative Umfragen der FA Wind

Ich starte mit der repräsentativen Umfrage der FA Wind aus dem Herbst 2015, deren Auswertung im Dezember 2015 veröffentlicht wurde (siehe Kasten). Diese breite AKZEPTANZ von Windenergie an Land in unserer Gesellschaft wird mit jeder weiteren repräsentativen Umfrage der FA Wind bestätigt. Die letzte Umfrage der FA Wind stammt aus dem Herbst 2020 [20]. Die Ergebnisse weisen eine hohe Übereinstimmung mit denen der in den vergangenen fünf Jahren durchgeführten Umfragen auf.

Dies gilt unabhängig davon, ob die FA Wind selbst oder in deren Auftrag ein bekanntes Meinungsumfrage-Institut die Umfragen durchgeführt hat.

Interessanterweise arbeitete die FA Wind heraus, dass auch die sogenannte „schweigende Mehrheit“, die ihre Meinung nicht aktiv öffentlich äußert, den Ausbau der Windenergie breit akzeptiert. Darüber hinaus haben Befragte, die der schweigenden Mehrheit zugerechnet werden, seltener gravierende Bedenken gegenüber dem Bau von Windenergieanlagen im Wohnumfeld als der Durchschnitt der Befragten. Insgesamt zeigt ein differenzierterer Blick auf die Ausprägung von AKZEPTANZ in der Bevölkerung:

  • Das Mobilisierungspotential ist bei dem Fünftel der Befragten, die der Windenergienutzung gegenüber negativ eingestellt sind, wesentlich höher als bei denjenigen, die der Windenergienutzung gegenüber positiv eingestellt sind.
  • Merkwürdigerweise schätzen die Befragten die Anzahl der Gegner von Windenergie vor Ort in  der eigenen Gemeinde im Mittel mehr als doppelt so hoch ein wie das tatsächliche Umfrageergebnis. Allem Anschein nach prägen die engagierten Windenergiegegner das Bild der Öffentlichkeit. Positive Unterstützer der Windenergie treten vor Ort vergleichsweise weit weniger in Erscheinung.

Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e. V.

Der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e. V. veröffentlichte Anfang Februar dieses Jahres die repräsentative Umfrage „Gegen Mindestabstände für Windräder in NRW – Akzeptanz durch genossenschaftliche Modelle stärken!“[21]. Ihr zufolge gibt es keine Belege dafür, dass Mindestabstände die AKZEPTANZ von Windenergieanlagen erhöhen. Daher lehnt der Genossenschaftsverband die Pläne der NRW-Landesregierung zur Einführung solcher Mindestabstände ab. Im Gegenteil zeigt die Studie auf, dass viele Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen leben, diese sehr positiv bewerten.

Repräsentative Umfragen der FA Wind

Die Antworten auf die Fragen bestätigen, dass die AKZEPTANZ von Windkraftanlagen im Wohnumfeld mit der individuellen Vorerfahrung zunimmt [17]. Die FA Wind schlussfolgerte aufgrund der hohen Zustimmungswerte für Windkraftanlagen vor Ort, dass im Vorfeld bestehende Anwohnerbedenken von der Praxis eher nicht bestätigt werden.

Aufschlussreich ist auch, dass sich die weitaus überwiegende Mehrheit der Befragten von der Politik „weniger gut“ oder „eher schlecht“ über ihre Mitwirkungsmöglichkeiten informiert fühlte. [18]

Zur Akteursvielfalt und AKZEPTANZ der Windkraftnutzung an Land schlussfolgerte die FA Wind, dass es im Kontext des dezentralen Charakters der Energiewende und der vielfältigen Akteurslandschaft 79 % der Befragten „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ war, dass die gegenwärtig für Bürger und kleine Unternehmen vor Ort bestehenden Möglichkeiten zur Umsetzung von Windenergieprojekten auch in Zukunft erhalten bleiben. Nur sechs Prozent halten diesen Aspekt für „unwichtig“. [19]

Danach ist der Ausbau der Windenergie an Land in unserer Gesellschaft unverändert breit akzeptiert.

Akzeptanz der Windenergienutzung an Land

Nur eine Handvoll Windkraftgegner

 

Im Januar 2015 analysierte der bekannte Kulturwissenschaftler Dr. Rüdiger Haude das unseriöse Treiben von Vernunftkraft [22]. Deren Strategie und massives Auftreten in der breiten Öffentlichkeit (hohes Mobilisierungspotential weniger zur Windenergie negativ eingestellter Menschen) überlagerte die „schweigende Mehrheit“ der enorm hohen Anzahl der Windenergie-Befürworter*innen bis heute.

Allerdings ist es einem Rechercheteam der Europäischen Energiewende Community in mehrmonatiger Detailarbeit gelungen, das perfide Spiel von Vernunftkraft, Windwahn einschließlich der hohen Umtriebigkeiten eines Beschäftigten aus dem Hause Peter Altmaier für diese Lobby-Gruppierungen belastbar offen zu legen [23]. Aktuell berichtet auch SpiegelOnline zu diesem unehrlichen Gebaren weniger, top organisierter „Tarn-Vereinigungen“ und sieht sogar Verbindungen bis in das Wirtschafts- und Energieministerium unter der Leitung von Minister Peter Altmaier [24].

Die seit Anfang 2021 verbreiteten Rechercheergebnisse - vor allem auf Twitter, Facebook sowie durch das EE mag der Europäischen Energiewende Community [25], Greenpeace und Spiegel Online – haben scheinbar auch das BMWi erreicht. Das Ministerium hat die vielen Vorteile der Windenergie (gut versteckt) auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht [26].

 

Zusammenhang zwischen zeitraubenden Prozessen und AKZEPTANZ?

 

In langwierigen Prozessen treffen die Träger der Regionalplanung und Kommunen entscheidende Festlegungen für die Windenergienutzung in Regionalplänen, Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Im Rahmen der Regionalplanung und der Vorschriften für das Zulassungsrecht können Kommunen die konkrete Ausgestaltung von Windenergieprojekten steuern. Weil alle kommunalen Gremien separat tagen und dadurch relevanter Wissenstransfer eher Zufall ist, schöpfen Kommunen nur selten ihre Möglichkeiten aus, Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Regionalplanung zu nehmen, indem sie z. B. selbst geeignete Flächen für Windenergie vorschlagen.

Kommunalpolitische Erfahrungen

Als kommunalpolitisches „Urgestein“ habe ich die Entwicklungen zur Windenergie in Remagen und im Landkreis Ahrweiler intensiv verfolgt und mit der Freien Bürgerliste [27] / der Kreis FWG [28] Aktivitäten pro Windenergieausbau entfaltet [29]. Ich gewann dabei den Eindruck, dass es der Anstrengungen von Politiker/innen bedarf, damit sowohl Verwaltungseinheiten im Genehmigungsverfahren (z. B. die Untere und Obere Naturschutzbehörde) als auch auf der übergeordneten Ebene (z. B. der SGD Nord in Rheinland-Pfalz [30]) ihre Entscheidungsbefugnisse zeitnah wahrnehmen.

Dargestellte Mängel finden wir insbesondere überall dort, wo Entscheidungsträger*innen befürchten, dass öffentlich geführ- te Debatten über mehr Windenergie an Land oder eindeutige Entscheidungen pro Windenergie unbequem werden bzw. keine guten Schlagzeilen produzieren könnten. Es besteht meines Erachtens die widerlegbare Vermutung, dass

  • akzeptiert wird, wenn in aller Regel eine unbedeutende Anzahl von Personen, die häufig mit FAKE-Argumenten auftreten, als alleinige Akteure in den Medien breiten Anklang finden.
  • Windenergie-Unternehmen nicht mit demselben Maß an Verständnis und gleichwertiger AKZEPTANZ wie Unternehmen anderer Branchen behandelt werden.

 

Bundesforschungsprojekt EnAHRgie im Landkreis Ahrweiler

 

Als Teilnehmer am einzigartigen Bundesforschungsprojekt EnAHRgie31 für den „Solarverein Goldene Meile e. V.“ [32] in der relevanten Gruppe „Vereine / Verbände“ und als Vertreter des ehemaligen Remagener Bürgermeisters bei der Ausarbeitung der Beschlussvorlagen für den Landkreis Ahrweiler und seiner Kommunen erlebte ich bei Diskussionen zur Frage der „Nutzung der hohen Windenergiepotentiale im Landkreis Ahrweiler“ bei Teilnehmenden – abhängig von Gremienzugehörigkeiten - emotional geprägte Argumentationsmuster. Mithilfe eines professionellen Mediatorteams fanden am Ende eines enorm zeitintensiven und nervenaufreibenden Diskussionsprozesses Szenarien mit einem hohen Ausbau von Windenergie Eingang in die Beschlussvorlagen. Ich führe diesen Diskussionsverlauf insbesondere auf Vorbehalte gegen Windenergie bzw. mangelnde AKZEPTANZ vor Ort zurück.

Fazit

 

Windenergie an Land ist und bleibt ein wesentlicher Baustein für den vollständigen Umbau der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien und Energiespeicher. Noch haben die Maßnahmen(vorschläge) des BMWi zur Windenergie an Land in den Genehmigungsbehörden keine spürbare Beschleunigung aus Sicht befragter Windenergie-Unternehmer gezeigt. Auch im Lichte der langjährigen hohen repräsentativen AKZEPTANZ-Werte für Windenergie von rund 80 % gilt Folgendes: 

Prozesse bis zur Inbetriebnahme einer Windenergieanlage an Land müssen rechtlich klaren Vorgaben unterliegen, die den klimawissenschaftlichen Erfordernissen folgen.

In Nordrhein-Westfalen darf die drohende 1000m-Abstandsregel für Windenergieanlagen nicht umgesetzt und in Bayern muss die 10H-Regel gestrichen werden. Zudem müssen schnellstmöglich weitere Anstrengungen folgen, damit Genehmigungsverfahren für Windenergie-Projekte unter zwei Jahren der Regelfall werden.

Außerdem müssen die Forderungen des Runden Tisches der Klimaschutz- und EE-Vereinigungen (RT-EE) [33] aus seinem Arbeitspapier umgesetzt werden [34]. Der Auszug zur Windenergie

lautet: „Hier gilt es ganz besonders, Hindernisse abzubauen. Es darf keine Sperrwirkung von Flächen anhand fester Abstandsregeln und starr ausgewiesener Windvorranggebiete geben. Vom Windangebot her geeignete Flächen dürfen nur dann als nicht geeignet anerkannt werden, wenn nachweislich harte Kriterien (Ausschlussgebiete durch Festlegungen in der TA Lärm, Naturschutzgebiete, Flugsicherheitsgebiete) vorliegen. Windenergieanlagen gehören auch in den Wald, wenn es sich um forstwirtschaftlich genutzte Flächen handelt. Naturschutzgebiete sind nicht zu nutzen. Gebiete der Flugsicherheit sind zu beschränken."

Mit der Umsetzung sollten

  • inakzeptable zeitraubende Prozesse sowie ein unzureichendes Zusammenspiel (gewählter) Entscheidungsvorbereiter und -träger von der Planung eines WindenergieStandortes bis zur Inbetriebnahme einer Windenergieanlage an Land der Vergangenheit angehören.
  • Genehmigungsbehörden das Risiko von Schadenersatzzahlungen aufgrund eines denkbaren Klagefalls besser kalkulieren können. Bis jetzt können Schadenersatzzahlungen durchaus so hoch ausfallen, dass sie das Budget einer Gemeinde „sprengen“.

Unabhängig von der Umsetzung genannter Maßnahmen müssen im Lichte der hohen AKZEPTANZ für Windenergie an Land auch heute schon erheblich mehr Anstrengungen unternommen werden. Entscheidungsträger*innen ist dabei ein hohes Maß an Verantwortung und vorausschauender Planung beizumessen. So müssen die vielen Beteiligten auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) einschließlich der jeweiligen Bürgerschaft in Nähe eines Windenergievorhabens frühzeitig und fortlaufend in einen intensiven, fachlich versierten und unvoreingenommen geführten Dialog (Wissenstransfer) einsteigen. Beteiligungsprozesse müssen ohne Zeitverzug effizient und so weit wie möglich transparent durchgeführt werden. Verwaltungseinheiten müssen ihre Handlungen – auch Behörden übergreifend – zeitkritisch hinterfragen und gegebenenfalls besser aufeinander abstimmen. Durch mehr Transparenz der Handlungen wird auch die AKZEPTANZ weiter ausgebaut. Dafür sollten relevante Einschätzungen zu einem Windenergie-Vorhaben fortlaufend für Bürger/innen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Bezogen auf den gebotenen Zubau von Windenergie-Projekten im Landkreis Ahrweiler haben Verwaltungen und Politik in enger Abstimmung und mit Rückendeckung aller zu beteiligenden Gremien aufzuzeigen, wie sie eine breitere AKZEPTANZ für Windenergie vor Ort schaffen wollen. Ohne vermehrte Anstrengungen für mehr AKZEPTANZ dürfte es dem Landkreis Ahrweiler aus heutiger Sicht nicht gelingen, sein Mitte 2011 beschlossenes Ziel zu erreichen: „Der Strombedarf soll bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.“ [35]

Was können Sie tun?

Im Lichte vorgenannter Schlussfolgerungen kommt auch der „schweigenden Mehrheit“ der Bevölkerung, die seit vielen Jahren unverändert dem Ausbau von Windenergie an Land positiv gegenübersteht, eine herausragende Bedeutung zu. Daher sollte sich Jede*r folgende Fragen beantworten: Will ich mich nicht auch der weitaus überwiegenden Mehrheit zugehörig fühlen? Wenn ja: Darf ich dann noch länger unbeteiligt bleiben und schweigen?

Bitte trauen Sie sich vermehrt

  • Personen, die sich gegen Windenergie in ihrer Region aussprechen, zu fragen, welche validen Argumente sie gegen die Realisierung von Windenergie vor Ort vorbringen,
  • Windenergie-Gegnern mitzuteilen, dass es nach den Ergebnissen mehrjähriger repräsentativer Umfragen keinen Grund für die Annahme fehlender AKZEPTANZ für Windenergieanlagen gäbe,
  • Windenergie-Gegner selbstbewusst zu fragen: „Wie sieht denn ihr Plan genau aus, 100% Erneuerbare Energien in der Region ohne den Ausbau von Windenergie umzusetzen?

Bitte seien Sie mutiger und

  • unterhalten sich öfter mal über Windenergie in Ihrer Region,
  • besuchen Sie allein oder mit Freunden eine Sitzung des Gemeinderates. Fragen Sie beim Punkt „Einwohnerfragestunde“ nach festgelegten Windenergie- und Photovoltaikpotentialen in der Gemeinde. (In der Regel ist Presse zugegen, die ihre mutigen und Vernunft basierten Erkundigungen öffentlich machen kann.),
  • besuchen Sie Gruppen, die Erneuerbare Energien Projekte in Ihrer Region umsetzen wollen,
  • beteiligen Sie sich – wenn möglich – finanziell an Energiegenossenschaften o. ä. Vereinigungen. Jeder dafür verwendete Euro stärkt die Akteure, die den Umbau der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien in der Region voranbringen wollen,
  • reagieren Sie anlassbezogen mit einem Leserbrief zur Windenergie in Ihren regionalen Medien.

Beteiligen Sie sich im Superwahljahr 2021 mit sechs Landtagsund einer Bundestagswahl auf jeden Fall an den Wahlen. Wählen Sie als Teil der „schweigenden Mehrheit“ die Partei / Wählervereinigung, die Ihres Erachtens den gewünschten Ausbau der erneuerbaren Energien (einschließlich Windenergieanlagen) zeitnah in ihrer Region nach vorne bringen will. Denn nur so wird es uns gelingen, jene neuen Mehrheiten in die Parlamente zu wählen, die zuvor glaubhaft versicherten, für uns eine lebenswertere Zukunft gestalten zu wollen.

Quellen

 

[1] Das Wort „Akzeptanz“ ist bewusst in Großbuchstaben geschrieben, um es hervor zu heben.

[2] https://www.sonnenseite.com/de/zukunft/deutscher-wetterdienst-sonne-und-wind-stabilisieren-stromerzeu-gung/

[3] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/4_tab_umweltkost-stromerzeug_2019-01-17.pdf

[4] Der Treibhausgaseffekt ist aus klimawissenschaftlicher Sicht Gradmesser für das Ausmaß der Erdüberhitzung, die schon längere Zeit verheerende Folgen auch vor unseren Haustüren auslöst.

[5] https://www.klimafakten.de/meldung/was-wir-heute-uebers-klima-wissen-basisfakten-zum-klimawandel-die-der-wissenschaft

[6] Vor 2017 – Einführung der Ausschreibungen für Windenergieanlagen – zeigten Vergleichsstudien aus Schottland und Deutschland einen signifikant höheren Grad an Zustimmung dort, wo Windenergieanlagen als Bürgerenergie betrieben wurden.

[7] Lesenswerte Beiträge zum Thema auf https://www.buendnis-buergerenergie.de/

[8] Auch der Weltwindenergieverband (WWEA) hat in einem gemeinsamen Brief mit dem Bundesverband Erneuerbare Energien, dem Bündnis-Bürgerenergie e. V. und dem Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband vom 20. Februar 2020 an Bundesminister Peter Altmaier klargestellt: „Unserer Ansicht nach gehen insbesondere eine lokale Mehrheitsbeteiligung, z.B. durch Energiegenossenschaften, und andere Maßnahmen zur Maximierung des regionalen Mehrwerts Hand in Hand mit hohen Zustimmungsraten von Windparks.“ Zum Offenen Brief: https://wwindea.org/open-letter-to-german-energy-minister-community-power-is-most-important-for-the-acceptance-of-wind-power/

[9] https://www.fachagentur-windenergie.de/fileadmin/files/Veroeffentlichungen/Analysen/FA_Wind_Branchenumfrage_beklagte_WEA_Hemmnisse_DVOR_und_Militaer_07-2019.pdf

[10] https://www.sfv.de/artikel/staatlich_sanktionierte_sabotage

[11] https://www.sfv.de/artikel/rechtsmissbraeuchliche_sperrwirkung_von_windkonzentrationszonen

[12] Am 15. Januar 2021 hat das BMWi auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Lorenz Gösta Beutin, Dr. Gesine Lötzsch, Heidrun Bluhm-Förster, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zum Thema „Rückläufiger Zubau bei Windenergie an Land“ geantwortet; BT-Drucksache: 19/25450.

[13] Anfrage von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/259/1925955.pdf vgl. hib - heute im bundestag Nr. 138 Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen, Mo., 1. Februar 2021, Redaktionsschluss: 13.42 Uhr.

[14] Für einen tieferen Überblick über die Verteilung des Windenergie-Anlagenbaus und dessen Verteilung in Deutschland über die Jahre empfiehlt sich das Studium der Antwort der Bundesregierung.

[ 1 5 ] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/20200825-umsetzungsstand-aktionsprogramm-wind-an-land-vorgelegt.html

[16] https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/pressemitteilungen/2019/190830_10_Punkte_fuer_den_Ausbau_der_Windenergie_Verbaende_FINAL.pdf

[17]Fragen: „Gibt es in Ihrem direkten Wohnumfeld bereits Windenergieanlagen oder ist das nicht der Fall?“ Falls Antwort „Nein“: „Wenn gemäß der aktuellen Genehmigungspraxis in Ihrem Wohnumfeld Windenergieanlagen gebaut werden sollten: Hätten Sie dagegen gar keine, weniger große, große oder sehr große Bedenken?“ Falls Antwort „Ja“: „Und sind Sie mit diesen Windenergieanlagen in Ihrem Wohnumfeld voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht einverstanden?“

[18] Auswertung der Antworten auf die Frage: „Zum Umbau unseres Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien kann auch der einzelne Bürger einen Beitrag leisten. Wie gut fühlen Sie sich von der Politik über bestehende Möglichkeiten für Bürger informiert, am Ausbau der Windenergie mitzuwirken: sehr gut, gut, weniger gut oder eher schlecht?“

[19] Auswertung der Antworten auf die Frage: „Beim Ausbau der Windenergie spielen das Engagement der Bürger und kleinerer Unternehmen vor Ort eine große Rolle. Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, dass auch zukünftig die Bürger und kleinere Unternehmen die Möglichkeit haben, Windenergieprojekte vor Ort umsetzen zu können: sehr wichtig, eher wichtig, nicht so wichtig oder unwichtig?“

[20]https://www.fachagentur-windenergie.de/fileadmin/files/Veroeffentlichungen/Akzeptanz/FA_Wind_PM_Umfrage_2020.pdf

https://www.energieagentur.nrw/mediathek/Podcast/erneuerbare-energien-episode-2

https://www.erneuerbareenergien.de/das-erdachte-akzeptanz-problem-der-windkraft

[21] https://www.genossenschaftsverband.de/newsroom/presse/pressemitteilungen/gegen-mindestabstaende-fuer-windraeder-in-nrw/

[22] https://www.sfv.de/artikel/mit_vernunftkraft_ge-gen_saubere_energie 

https://www.sfv.de/artikel/genehmigung_von_windkraft-anlagen_-_was_zu_tun_ist

[23] https://energiewende.eu/buergerinitiativen-gegen-windkraft-in-deutschland/

[24] https://w w w.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fwirtschaft%2Fwindenergie-so-verhindert-die-anti-windkraft-bewegung-neue-anlagen-a-46d88419-3b1d-427d-b6c0-cf696fec283c%3Fd%3D1613030605%26sara_ecid%3Dsoci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ%26fbclid%3DIwAR0Tzp-2kHr2Ybl9VI5LIaDh16nCe7uI_u8EE-VuKfJXImZKDzVCLJL1AcX4

[25] ee mag (Europäisches Energiewende-Magazin), https://energiewende.eu/

[26] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/FAQ/Windenergie/faq-windenergie.html

[27] https://www.fbl-remagen.de/category/news-und-termine/

[28] https://fwg-kreisaw.de/fwg-kreis-ahrweiler-es-gibt-bewegung-im-thema-windenergie-im-kreis-ahrweiler/

[29] https://www.kreis-ahrweiler.de/textMI.php?id=729

[30] Zum zeitlichen Verschleppen von Windenergie-Projekten im Landkreis Ahrweiler durch die SGD Nord liegen dem Vorsitzenden der Kreis FWG und Fraktionssprecher im Kreistag für die Kreis FWG Indizien vor.

[31] https://www.enahrgie.de/

[32]http://solarstromforum24.de/index.php?option=com_content&view=article&id=112&Itemid=39

[33] https://energiewende-2030.de/

[34] https://www.sfv.de/sfv-arbeitspapier-zu-einer-neuen-energiegesetzgebung

[35] Beschluss des Kreistages am 10. Juni 2011