Was machen wir mit der Überdosis CO2 in der Atmosphäre?

Wir schaffen aktiv Kohlenstoff-Senken!

  • Die Grenze von maximal 1,5°C Klimaerwärmung ist heute nur noch zu erreichen, wenn wir der Atmosphäre CO₂ entziehen. Wie soll das gehen? Durch die Schaffung von Kohlenstoffsenken!
  • Leider sind Kohlenstoffsenken oft sehr energie- und kostenintensiv. Deswegen ist es nach wie vor von höchster Priorität, keine fossilen Treibhausgase mehr freizusetzen.
  • Der Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz ist demnach 100 % Erneuerbare Energien in allen Sektoren, Energie-Effizienz und der Entzug von atmosphärischem CO₂ (Kohlenstoffsenken).
  • Je länger wir mit weiterer Forschung und vor allem Markteinführung der existierenden Technologien zögern, desto drastischer werden die Anforderungen an die CO₂-Rückholung hinsichtlich Installationsgeschwindigkeit und notwendigen Rückholungsmengen.

Co2-Rückholung

Können wir mit CO2-Rückholung denn sofort loslegen? 

Auf jeden Fall: Jetzt schon verfügbar, sicher und gemeinsam mit ausreichend Potenzial sind: Pflanzenkohle, Humusaufbau, Aufforstung und beschleunigte Gesteinsverwitterung. Diese Maßnahmen sind zu ergänzen mit dem Schutz und Ausbau von natürlichen Senken wie z.B. den Mooren und Ozeanen. Auch das ist heute schon möglich. 

 

Wo muss weiter geforscht werden? 

Die direkte Entnahme von CO₂ aus der Luft (DAC, Direct Air Capture) gilt als aussichtsreich. Hier wird Kohlendioxid maschinell aus der Atmosphäre abgeschieden. Das CO₂ kann dann gespeichert oder für chemische Prozesse verwendet werden (DACCS / DACCU, Direct Air Carbon Capture and Storage / Usage). Auch bei Verbrennungsprozessen von bioenergetisch gewonnen Kraftstoffen lässt sich CO₂ direkt abscheiden (BECCS, Bioenergy with Carbon Capture and Storage). Hier steht die Forschung jedoch erst am Anfang.

Diese Prozesse verbrauchen leider viel Energie. Um nachhaltig zu sein, müssen sie erneuerbar betrieben werden, weswegen wir dafür noch mehr erneuerbaren Strom produzieren müssen. Außerdem birgt  es, je nach Methode, Risiken der Wiederfreisetzung, wenn man das abgeschiedene Kohlendioxid unterirdisch endlagert. 

 

Was ist jetzt zu tun? 

Die Zeit drängt. Alle kurzfristig umsetzbaren natürlichen Kohlenstoffsenken müssen sofort genutzt werden. Alle gemeinsam gilt es weiter zu entwickeln und geeignete Anwendungsbereiche zu finden. Um die 1,5°C-Ziel zu halten, brauchen wir sie im Verbund.

Von der Politik benötigen wir entsprechende Rahmenbedingungen: Förderprogramme und gesetzliche Vorgaben müssen es finanziell attraktiv machen, in die CO₂-Rückholung zu investieren. Alleine regelt der Markt das nicht. Die CO₂-Rückholung darf dabei keinesfalls als Kompensationsmaßnahme für die fossile Verbrennung eingerechnet werden. Außerdem benötigen wir mehr Erneuerbare Energien, um den Aufwand für die Kohlenstoffsenken nachhaltig abzudecken. Vor allem aber gilt: Jede Tonne, die wir nicht ausstoßen, muss auch nicht zurückgeholt werden. 

 

CO2 zurückholen und dafür weitermachen wie gehabt? 

Das geht mit Sicherheit schief. Warum? Das Potenzial der erfolgsversprechenden Negativemissions-Technologien ist begrenzt. Dieses begrenzte Potenzial brauchen wir, um die überhöhte CO₂-Konzentration der Atmosphäre zu reduzieren und die unvermeidliche Rest-Emissionen zu kompensieren, die trotz aller Bemühungen bleiben werden. Neben CO₂ reihen sich übrigens weitere klimaschädliche Gase wie Lachgas oder Methan ein. Hier fehlt noch jede Aussicht auf Rückholung. 

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Quellen zu dem Kapitel