In diesen Wochen der Corona-Pandemie erleben wir die Wucht und Bedrohung einer exponentiellen Entwicklung. Krankheitszahlen spiegeln wider, was eine Woche vorher an Ansteckung passierte, und wir kennen die Dunkelziffer nicht. So kann die Gefahr und das Ausmaß größer sein als geahnt, und fast alle Gesellschaften erleben, wie die Politik zu zögerlich war, und danken den Entscheidern für klare Regeln, um die Katastrophe zu begrenzen. Wir wünschen uns, es wäre früher entschlossener gehandelt worden, z.B. dass internationale Flüge früher begrenzt worden wären. Gleichzeitig spüren wir, dass wir leben wollen, und was wichtig ist. Es sind die Gesundheit, die Sorge um unsere Liebsten, Solidarität. Wir erfahren, was gebraucht wird, wie z.B. eine Gesundheitsversorgung, Versorgung mit Lebensmitteln, essentielle Dinge. Luxus und Bequemlichkeit werden unwichtiger. Und wir erleben, dass manches geht was wir vorher für undenkbar gehalten haben: Flüge fallen aus, Menschen müssen zuhause bleiben, Arbeit wird umorganisiert, Reisen fallen aus, Grenzen werden geschlossen. Wir erleben, wie Smog und Umweltbelastung zurück gehen, Straßen freier werden. Und wie die Entschleunigung sogar gut tut, wir Zeit für Gespräche haben.

Bei allem bleibt aber die Angst.

Wir sollten dieses Gefühl sorgfältig aufnehmen, was wichtig ist, und was Angst macht. Denn die Klimakatastrophe läuft in manchen Aspekten ähnlich ab: die Erhitzung verläuft exponentiell, durch die Kippeffekte verstärkt die Hitze die weitere Erhitzung. Wir werden erst in 15 Jahren erleben, was wir heute irreversibel anrichten, und wir kennen nicht alle Kippeffekte im Detail, es ist die Dunkelziffer der Klimakatastrophe. Die Wucht nimmt zu. Wir wissen aber was nötig ist: Alle Verbrennungen auf Null reduzieren, und das beinhaltet auch hier: Alle Flugzeuge am Boden lassen, Mobilität zu Fuß, Fahrrad, und nur gering mit Zug oder Auto, alles regenerativ, also elektrisch. Dafür brauchen wir die regenerative Energieerzeugung so schnell wie möglich. Umstellung auf Sparsam und Sorgsam: Häuser sparsam heizen, Feldfrüchte direkt essen statt an Tiere verfüttern, nur das essen was im eigenen Land wächst. Alle Ressourcen schonen durch Verzicht auf Wegwerfprodukte, zunehmenden Ersatz aller nichtbiologischen Kreisläufe, die langfristig ja keine sind. Unterbindung aller langfristig schädlichen Wirtschaftsweisen, die eine Boden- und Meervergiftung, und -Vermüllung verursachen und uns ersticken.
Reduktion auf das Wesentliche.
Wir bekommen Nähe zur Natur geschenkt, saubere Luft, Stille, klare Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung. Bewegungsfreude mit dem Fahrrad, Reduktion auf das Notwendige und die beglückende Erfahrung ausreichender Zeit für unsere Freunde.

Wir sollten die Angst, und unsere Beobachtungen abspeichern. Um das zu verhindern, was nicht die Alten und Kranken bedroht, sondern irreversibel die Lebensgrundlagen und unsere gesamte Gesellschaft, Kinder und Enkel, Freunde. Um es mit wenigen Zahlen zu verdeutlichen: In Deutschland betrug die Spitzentemperatur im letzten Jahr 42,6°C, das ist die Fiebertemperatur, bei der bei fehlender Kühlung der Tod eintritt. Algerien hatte 51°C, Australien hat in den letzten Monaten 1/5 seiner Biomasse verloren. Bei uns bedrohen Schädlinge verschiedene Baumarten. Die Temperaturen werden bei sofortigem Verbrennungsstop weiter steigen, und Hitze, Lebensmittelknappheit, Orkane und Überflutungen, Wassermangel werden jedes Jahr zunehmend zur Bedrohung und Tote fordern. Wir werden wie bei der Coronapandemie alle sinnvollen Einschränkungen und Gesetze begrüßen lernen.

Wir sollten alles dafür tun, diese notwendigen Maßnahmen ebenfalls jetzt zu ergreifen, zwar unnötig spät, aber doch noch rechtzeitig, um unser Überleben zu sichern. Dies sollten wir sofort aus der Corona-Pandemie lernen!