Antworten
- CDU/CSU:
- SPD
- Bündnis 90 / Die Grünen
- Die LINKE
- FDP
- ÖDP
- Freie Wähler
- Die Piraten
- Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)
CDU/CSU:
Mit dem Zubau der erneuerbaren Energien steigt auch der Bedarf an Flexibilitätsoptionen im Stromnetz. Energiespeicher können diesen Flexibilitätsbedarf kurzfristig und dezentral decken. In Kombination mit dem Netzausbau, flexiblen Kraftwerken, Lastmanagement und weiteren Technologien können sie optimierte Lösungen anbieten. In diesem Zusammenhang kommen alle Formen von Stromspeicher, d. h. auch power-to-gas, power-to-liquid und power-to-heat in Betracht. Der entsprechende Rahmen für den Einsatz von Energiespeichern ist im zukünftigen Marktdesign zu entwickeln. Zudem könnten auch durch die Ausgestaltung des Fördersystems Anreize für den Einsatz von Speichertechnologien gesetzt werden, etwa durch eine Reduzierung der Entschädigungszahlungen im Rahmen des Einspeisemanagements.
SPD
Allen drei Technologien kann eine hohe Bedeutung zukommen, wenn der Strom in EEAnlagen produziert wird und die Umwandlungsverluste weiter reduziert werden.
Bündnis 90 / Die Grünen
Power-to-Gas (PtG), Power-to-Liquid (PtL) und Power-to-Heat (PtH) sind zentrale Techniken, die die Sektorkopplung voranbringen. Sie stellen die Schnittstelle zwischen dem (Öko-)Stromsektor und dem Verkehrs-, Wärme- und Industriesektor dar. Wir wollen den Einsatz von PtH, PtL und PtG durch eine entsprechende Entlastung bei Umlagen und Netzentgelten wirtschaftlich machen. Der Einsatz insbesondere von flüssigen Treibstoffen auf PtL-Basis in Fahrzeugen wollen wir auf Flug-, Schiffs- und Güterverkehr konzentrieren, in denen es anders als beim PKW-Verkehr - keine andere umweltverträgliche Alternative gibt.
Die LINKE
Power-to-gas wird ab einem EE-Anteil von 70 bis 80 Prozent mit großer Wahrscheinlichkeit neben EE-Verbünden mit alpinen oder skandinavischen Wasserkraftspeichern eine zentrale Rolle als Langzeitspeicher zu Überbrückung für Dunkelflauten und zur Deckung des Restwärmebedarfs spielen. Gemeinsam mit power-to-liquid und im begrenztem Maße Biogas könnte dieses EE-Gas auch jene Mobilitätsbereiche mit Kraftstoff versorgen, die kaum mit Batterien oder Oberleitungen angetrieben werden können.
Das sind (jeweils reduziert) der Flugverkehr sowie der Seeverkehr. Zu power-to-heat siehe vorherige Frage. Für alle diese power-to-x-Anwendungen gilt: Sie sind jenseits von Pilotprojekten nur dann sinnvoll, wenn es regelmäßig einen relevanten EE-Überschuss gibt.
FDP
Power-to-Gas und Power-to-Heat spielen für die Sektorkopplung zur Integration Erneuerbarer Energieträger in die Energieversorgung eine wichtige Rolle. Wir Freien Demokraten sind davon überzeugt, dass diese Technologien im Rahmen eines sektorübergreifenden Emissionshandels an Bedeutung gewinnen. Aus ansteigenden Preisen für fossile Energieträger resultiert ein Wettbewerbsvorteil solcher Technologien im Wärmesektor. Eine gesonderte Förderung, die über die Grundlagenforschung und Realisierung von Pilotprojekten hinausgeht, lehnen wir jedoch ab.
ÖDP
Power-to-Gas ist die vielversprechendste saisonale Speichertechnologie, deren Speicherkapazitäten, das sind die existierenden Erdgasspeicher und die Erdgasleitungsinfrastruktur, schon weitgehend abgeschrieben sind. Saisonale Speicher werden ab hohen Anteilen fluktuierender Stromerzeugung für eine CO2-arme Stromversorgung zur Versorgungssicherheit gebraucht. Power-to-Gas bedeutet, Gaskraftwerkskapazitäten zu erhalten und ggf. auszubauen. Das einzige Element der Power-to-Gas-Technologie, welches noch weiter entwickelt werden muss, sind Anlagen zur Wasserstoff-Elektrolyse und anschließenden Methanisierung. Um Skaleneffekte und Kostensenkungspotenziale frühzeitig auszuschöpfen und Power-to-Gas als umfassend genutzte Speichertechnologie rechtzeitig zur Verfügung zu haben, sollte die Entwicklung und der Einsatz von Elektrolyseuren und Methanisierungsanlagen entschieden gefördert werden. Als Einsatzfeld kommt zunächst der Mobilitätssektor in Frage, wo Wasserstoff in Brennstoffzellen-Antrieben und synthetisches Methan in Erdgasfahrzeugen eingesetzt werden kann. Power-to-liquid kann erneuerbare Grundstoffe für die chemische Industrie oder Kraftstoffe bereitstellen, wo andere Antriebe schwierig einzusetzen sind, vor allem in der Luftfahrt. Es hat aber bei weitem nicht den gleichen Stellenwert wie Power-to-Gas. Power-to-Heat setzt wertvolle Energie, Elektrizität, dort ein, wo Energie mit der geringsten Wertigkeit, Niedertemperaturwärme, benötigt wird. Es sollte nur eingesetzt werden, wenn die einzige sonstige Alternative die Abregelung von PV und Windkraftanlagen ist.
Freie Wähler
Eine sehr große Bedeutung
Die Piraten
Eine wichtige Rolle. Die Auswahl der jeweils richtigen Technologie soll aber nicht die Politik vornehmen, sondern der Markt, bzw. die Anwendungsanforderungen.
Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)
Power-to-gas und power-to-liquid liefern ein Endprodukt, das verlustarm wieder in Elektrizität und jede andere Energieform zurückverwandelt werden kann.
Power-to-gas hat den Vorteil, dass es dafür bereits Speicher gibt, hat jedoch den Nachteil, dass es nur angewendet werden kann, wo bereits Gasleitungen liegen.
Power-to-liquid hat den Vorteil, dass es mit Tankwagen und Tankschiffen überall hin gebracht werden kann und dass es in Tanks ähnlich den Heizöltanks auch privat bevorratet werden kann.
Den Einsatz von Power to liquid im Verkehrsbereich als Ersatz für Benzin, Diesel, Flugbenzin, Kerosin und Schweröl für Schiffsantriebe wollen wir - so weit das möglich ist - vermeiden, wegen des mäßigen Wirkungsgrades, wegen der lokalen CO2-Belastung und beim Flugverkehr wegen der Lärmbelästigung und wegen der Bildung von Kondensstreifen, die zu weiterem Temperaturanstieg in der Atmosphäre führen.