Sehen Sie die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Entzug von CO2 aus der Atmosphäre voranzutreiben (z.B. Aufforstung, langfristige stoffliche Nutzung von Biomasse, Einarbeitung von Holzkohle in Ackerböden (Terra preta))?

Antworten

 

CDU/CSU:

Ja.
Um den Klimawandel abzubremsen, brauchen wir weltweit ein Maßnahmenbündel. Hierzu zählen neben der vordringlichen Aufgabe, die Emissionen von Treibausgasen zu reduzieren, auch Maßnahmen zum Entzug der Treibhausgase aus der Atmosphäre. Allerdings müssen hier auch Nebenwirkungen beachtet werden. Diese Maßnahmen dürfen zudem nicht als Alibi missbraucht werden, die Emissionsreduktion zu vernachlässigen.
 

SPD

Bereits jetzt fördert die Bundesregierung mit dem Waldklimafonds gezielt Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz sowie zur Anpassung der deutschen Wälder an den Klimawandel. Aufgrund begrenzter Waldfläche und Rohstoffverfügbarkeit sollte Holz zur Verlängerung der Kohlenstoffkreisläufe dort wo möglich und sinnvoll zunächst stofflich und erst in der Folge energetisch verwertet werden. Hemmnisse, die den Einsatz von langlebigen Holzprodukten aufgrund baurechtlicher Vorschriften oder materialtechnischer Eigenschaften erschweren, sollen abgebaut werden. Darüber hinaus sollen neue, innovative Verwendungen von Holzprodukten und -werkstoffen erforscht und entwickelt werden.
 

Bündnis 90 / Die Grünen

Ja. So setzen wir uns auf europäischer Ebene dafür ein, dass der so genannte LULUCF-Sektor (Treibhausgase aus Landnutzung, Landnutzungsänderungen und der Forstwirtschaft) langfristig eine stabile negative Emissionsbilanz aufweisen und damit eine Senkenfunktion wahrnimmt.
 

Die LINKE

Ja, wir lehnen CCS jedoch ab.
 

FDP

Ja, mit Einschränkungen. Wir Freie Demokraten wollen mit dem Emissionshandel als zentralem Steuerungsinstrument im Klimaschutz die Innovationskraft der Märkte nutzen, zunächst in der EU, so schnell wie möglich weltweit. Eine Unzahl von Klimaschutzzielen und -instrumenten für unterschiedliche Lebensbereiche und Branchen verteuern den Klimaschutz unnötig und blockieren die Mittel für alternative Optionen der Treibhausgasreduzierung. Bessere Impulsgeber für klimafreundliche Innovationen sind ein weltweiter Preis für CO2-Emissionen, langfristig verlässliche Emissionsziele und unternehmerische Flexibilität beim Handel mit den Emissionszertifikaten.
Langfristig positive Beiträge zum Klimaschutz kann die Forst- und Holzwirtschaft vor allem mit einer verstärkten stofflichen Holznutzung und einer entsprechend dauerhaften CO2-Bindung erreichen (Produktspeicher).
 

ÖDP

Ja, allerdings nicht alternativ, sondern parallel zu einer radikalen Verringerung der CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Hierzu ist insbesondere eine Agrarwende hin zu einer ökologischen Landwirtschaft erforderlich, so dass Kohlenstoff aus der Atmosphäre in größerem Umfang in Humus gebunden wird, als dies bei der industrialisierten Landwirtschaft gegenwärtig der Fall ist. Auf keinen Fall sollte CO2 in natürlichen oder künstlichen Kavernen gespeichert werden.
 

Freie Wähler

Ja
 

Die Piraten

Ja.
 

Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)

Die genannten Maßnahmen zum Entzug von CO2 aus der Atmosphäre halten wir für notwendig. Gerade in der Land- und Forstwirtschaft dienen diese Maßnahmen gleichzeitig einerseits der Emissionsminderung und andererseits der Klimagas-Rückholung. Jede Vermehrung des Blattgrüns unterstützt die Photosynthese. Auch der Umgang mit den öffentlichen Grünanlagen und den privaten Gärten kann einen Beitrag zur CO2-Rückholung liefern.

Sogar technische Maßnahmen halten wir für notwendig, um Klimagase aus der Atmosphäre zurückzuholen - doch sollte streng darauf geachtet werden, dass der aus der Atmosphäre rückgeholte Kohlenstoff chemisch gebunden wird. CCS (CO2-Abscheidung und -Speicherung kommt keinesfalls in Frage!)