Wer ist Bruno Kern und warum reagiert der SFV auf seinen Beitrag?

Bruno Kern, geb. 1958, studierte Theologie und Philosophie und ist examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger; derzeit arbeitet er freiberuflich als Lektor, Redakteur und Übersetzer; er gehört zu den Gründungsmitgliedern der "Initiative Ökosozialismus" (http://www.oekosozialismus.net). Bruno Kern warnt in den Kreisen der Umweltbewegung vor der Vorstellung, man könne das Energieproblem bei Beibehaltung der bisherigen Strukturen einfach durch Auswechseln der Technologien lösen. Er setzt stattdessen auf Verzicht.

Die vom SFV gesehene Möglichkeit und große Chance, weltweit durch dezentrale Strukturen (kleine Einheiten in Verbrauchernähe - bestehend aus Solaranlagen, Windanlagen und Energiespeichern) die Bewohner der Länder aus der Abhängigkeit von den Stromkonzernen zu befreien und ihnen die Möglichkeit zur Mitarbeit an der eigenen Energieversorgung zu geben, bezieht er allerdings nicht in seine Überlegungen ein.

Da Bruno Kern bei seinen Warnungen vor den Erneuerbaren Energien so weit geht, dass er unbesehen auch falsche Argumente der Stromwirtschaft übernimmt, hält der SFV es für geraten, diese Falschaussagen zu berichtigen und seinen Beitrag ausführlich zu kommentieren.

Den Beitrag von Kern, den wir hier näher unter die Lupe nehmen, können Sie im Zusammenhang weiter unten lesen. Der SFV hat dort nachträglich Zitatnummern angebracht und den Text eingefärbt (grün für SFV-Zustimmung - rot für Falschinformationen)
 

Kommentar des SFV

Bruno Kern sieht - völlig richtig - die Gefahr, dass der Atomausstieg zur vermehrten Nutzung der Fossilen Energien führt. Er sieht auch die Gefährdung der Menschheit durch die Fortsetzung oder gar die Steigerung der fossilen Nutzung und ruft dazu auf, gegen die Renaissance der fossilen Energienutzung Widerstand zu organisieren.

So weit, so gut!

Doch wie soll dieser Widerstand aussehen? Bruno Kern fordert die Verminderung des Energieverbrauchs durch radikales Stromsparen, einen Rückbau der Industriegesellschaft und durch Verzicht. Die dafür notwendigen Entscheidungen sollen in demokratischer Abstimmung getroffen werden.

Den Erneuerbaren Energien steht Bruno Kern mit erheblichem Misstrauen gegenüber. Sein Beitrag besteht zum großen Teil aus Begründungen dafür, warum man keine Hoffnung auf die Erneuerbaren Energien setzen dürfe.

Diese Begründungen erscheinen zum Teil wie aus einer Polemik der Stromwirtschaft abgeschrieben. Bei einem so systemkritischen Autor wie Kern, wünschte man sich eigentlich auch eine kritischere Würdigung solcher Stromwirtschafts-Argumente.

Dazu einige Beispiele:


Bruno Kern: "das Niveau unseres Stromverbrauchs (kann) eben nicht einfach mittels erneuerbarer Energien gehalten werden."Zitat 1 (...) "Das jetzige Niveau des Stromverbrauchs (der im Übrigen nur etwa 20% unseres gesamten Endenergieverbauchs ausmacht!) wird auf diese Weise nicht aufrecht erhalten werden können. Zitat 2

SFV: Irrtum! Das Niveau könnte sich bei Vorliegen der richtigen Rahmenbedingungen durchaus steigern, wie das immense Wachstum der Solarenergie im vergangenen Jahr 2010 gezeigt hat. Eine Abschätzung mit Hilfe des Energiewenderechners (http://www.energiewenderechner.de) zeigt, dass sogar der gesamte Energiebedarf Deutschlands (nicht nur der Strombedarf) alleine mit Sonne und Wind gedeckt werden könnte.
 

Bruno Kern: "Die bisherige Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien (derzeit 17%) an der Stromerzeugung hat lediglich das Angebot insgesamt erhöht und wurde durch einen entsprechenden Mehrverbrauch völlig wett gemacht." Zitat 3

SFV: Hier wird der Leser falsch informiert! Auf der Seite des Umweltbundesamtes kann man deutlich erkennen, wie seit 2007 sowohl die Stromerzeugung als auch der Stromverbrauch deutlich zurückgegangen sind, obwohl die Erneuerbaren Energien hinzugekommen sind.
 

Bruno Kern: "Die Energiebilanzen der meisten Formen erneuerbarer Energie, die uns zur Verfügung stehen, sind deshalb in der Regel wesentlich schlechter als die fossiler Energieträger. Zitat 4

SFV: Das ist Irreführung! Kerns Behauptung stimmt allenfalls für die energetische Nutzung von eigens dafür angebauter Biomasse. Sie stimmt aber weder für die Wind- noch für die Sonnenenergie noch für die Wasserkraft oder die Geothermie: Energiebilanz ist das Verhältnis der herausgeholten Energie gegenüber der hineingesteckten Energie. Solarstromanlagen und Windanlagen holen im Laufe der üblichen Lebensdauer ein Mehrfaches gegenüber der bei der Produktion hineingesteckten Energie wieder heraus.

Bei der Nutzung fossiler Energie holt man dagegen nicht mehr, sondern weniger Energie heraus, denn bei fossilen Kraftwerken wird nicht nur während der Herstellung des Kraftwerkes Energie eingesetzt, sondern auch während des Betriebes. Diese im Betrieb hineingesteckte Energie sollte man eigentlich nicht vergessen.
 

Bruno Kern:"Die in Deutschland effektivste Energiequelle, die Windenergie, hat nach seriösen Schätzungen ein Gesamtpotenzial von 17 bis höchstens 25% unseres derzeitigen Stromverbrauchs." Zitat 5

SFV: Irrtum! Die Menge an installierbaren Windanlagen richtet sich entscheidend nach den vorgeschriebenen Mindestabständen zur Wohnbebauung und zu Naturschutzgebieten. Sie richtet sich derzeit aber außerdem noch nach dem Genehmigungswillen oder -unwillen der Gebietskörperschaften. Vermutlich geht Kern von Abschätzungen aus, die von einer höchst restriktiven Genehmigungspraxis bestimmt waren, wie sie z.B. in Hessen üblich ist.

Bei Genehmigungsverfahren, die nur von naturschutzrechtlich und emissionsrechtlich vorgeschriebenen Abständen ausgehen, kommt man zu erheblich(!) höheren Werten. Siehe z.B. Westholstein, wo schon seit Jahren bei gutem Wind einige Windanlagen abgeregelt werden müssen, da im Land gar nicht so viel Strom verbraucht wird, wie die Anlagen erzeugen. Dort fehlen "nur" noch die Energiespeicher, die den zeitweilig überschüssigen Strom für windarme Zeiten aufnehmen.
 

Bruno Kern: "Das Speicherproblem ist dabei bei Weitem nicht zufriedenstellend gelöst" Zitat 6 (...) "So ist es jetzt geradezu grotesk, das in vielfacher Hinsicht unsinnige Elektroauto auch noch mit etlichen Milliarden Steuergeldern zu fördern!" Zitat 7

SFV: Inkonsequenz! Der zweite Satz passt nicht zum Ersten. Stromspeicher fehlen überall und ihre Verbesserung und Verbilligung ist eine der drei vordringlichen Aufgaben der Energiewende. Gerade die Batterietechnik muss durch Massenproduktion verbessert und verbilligt werden. Von einer Förderung des Elektroautos würde sie erheblich profitieren.


Soweit der Versuch des SFV, die o.g. irreführenden Aussagen von Bruno Kern richtig zu stellen.

Erfolgsaussichten für Energiesparappelle

Nun zu der Frage, wie der SFV die Erfolgsaussicht beurteilt, die Nutzung der fossilen Energien durch Verzicht auf Strom und gewisse Bequemlichkeiten überflüssig zu machen.

Natürlich ist der SFV auch ein Befürworter des verantwortungsvollen Umganges mit Energie, doch sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Energiesparappelle gibt es bereits seit dem Bericht des Club of Rome, "die Grenzen des Wachstums" (1972) also seit 39 Jahren. Mit immer neuer Intensität und mit immer neuen Argumenten werden solche Appelle an alle Gutwilligen gerichtet - aufeinandergelegt würden sie bis zum Mond reichen. Doch diese Appelle erreichen fast nichts. Der SFV hat, wie viele andere Umweltorganisationen, die Erfahrung gesammelt, dass Energiespar-Appelle bei den Bürgern zwar große Zustimmung aber keine praktischen Konsequenzen auslösen. Lediglich eine drastische Verteuerung von Energie durch Energiesteuern könnte Abhilfe schaffen. Der SFV plädiert deshalb für eine Umschichtung der Steuerlast vom Produktionsfaktor Arbeit auf den Produktionsfaktor Energie. Doch wollen wir keineswegs auf den Ersatz der fossilen und atomaren Energie durch Sonnen- und Windenergie verzichten - eine Strategie, die sich in den vergangenen Jahren als sehr erfolgreich erwiesen hat.

Die Auswirkung einer nationalen Vorreiterrolle bei den Erneuerbaren Energien und Speichern

Durch den massiven Ausbau der dezentralen Solar-, Wind- und Speichertechnologie in Deutschland werden diese drei Technologien zunehmend in die Massenproduktion kommen und damit billiger werden.
Es wird nur noch wenige Jahre dauern, bis Einheiten aus Solarstromanlagen kombiniert mit modernen Speicherbatterien weltweit konkurrenzfähig werden gegenüber zentralen Kohlekraftwerken oder dezenralen Dieselgeneratoren. Damit würden die nationalen Anstrengungen in Deutschland zu einer globalen Umstellung der Energieversorgung führen.

Abschließend unser Hinweis, wie der SFV sowohl Atom- als auch fossile Energien aus dem Markt drängen will: Uns geht es dabei nicht nur um die Umstellung der Energieversorgung auf klimafreundliche und nicht radioaktive Technologien. Wichtig ist uns auch besonders, dass diese Techniken auch von Menschen in Entwicklungsländern angewendet werden können - also auch abseits von den
großen Stromnetzen. Es handelt sich somit im Wesentlichen um Solaranlagen auf Dächern und Fassaden sowie um Windanlagen auf land- und waldwirtschaftlichen Flächen, möglichst in der Nähe der Verbraucher und - nicht zu vergessen - um moderne Energiespeicher bei den Verbrauchern oder in der Nähe der Stromerzeugungsanlagen.

Die Bereitstellung von Energie darf nicht länger einigen Wenigen vorbehalten sein, die dann als Monopolisten zu einer ungeahnten und kaum noch kontrollierbaren Machtfülle gelangen. Dezentralisierung gehört deshalb ganz wesentlich zu unseren Zielen.

Wir haben die von uns vorgeschlagene Vorgehensweise in unserem Informationsfaltblatt: Drei Schwerpunkte der Energiewende kurz und übersichtlich auf einem Faltblatt dargestellt, welchen Sie auf unserer Internetseite http://www.sfv.de/pdf/Flyer__3_Schwerpunktepdf.pdf finden.

Bestellen Sie unser Faltblatt und verteilen Sie es in Ihrem Umfeld.


Den Stromverbrauch radikal senken!

Bruno Kern

Was die Anti-AKW-Bewegung seit Jahrzehnten sagt, hat sich in Japan einmal mehr bestätigt: Die Nutzung der Atomenergie ist nicht zu verantworten. Die Risiken sind nicht beherrschbar, die Endlagerfrage ist weltweit nicht gelöst, und wir bürden den künftigen Generationen noch Tausende Jahre die Folgen unserer kurzsichtigen Energiepolitik auf.

Kohle, Öl und Gas? Nein danke!

Doch gleichzeitig müssen wir auch raus aus Öl, Kohle und Gas, und zwar so schnell wie möglich. Denn die Folgen des Klimawandels sind mindestens so fatal wie die der Nutzung der Atomenergie. Wir stellen in diesen Tagen enttäuscht fest, dass viele profilierte Atomkraftgegner die Notwendigkeit, gleichzeitig aus der fossilen Stromerzeugung auszusteigen, herunterspielen und als vermeintlich „kleineres Übel“ verharmlosen. Prominente Ausstiegsszenarien (etwa von Greenpeace) setzen ausdrücklich den Zubau neuer fossiler Kraftwerke (Gas-, aber auch Kohlekraftwerke) voraus! Dabei ist auch bei Gaskraftwerken, auf die etwa Greenpeace jetzt verstärkt setzt, zu bedenken: Die relativ günstigere CO2-Bilanz im Vergleich zur Kohle bezieht sich lediglich auf den laufenden Kraftwerksbetrieb, keineswegs auf den gesamten Prozess ab der Gasförderung (bei der sehr viel Methan freigesetzt wird) einschließlich dem Transport!

Die neue Landesregierung in Baden-Württemberg hat den ehrgeizigen Plan, bis 2020 aus der Atomenergie auszusteigen, die derzeit 50% des Stroms bereitstellt. 10% sollen durch neue Windanlagen gedeckt werden, die restlichen 40% aus fossilen Energien! Auch der Präsident des Bundesumweltamtes, Jochen Flasbarth, plädiert für einen Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2017. Dieser sei auch möglich, wenn man „alle derzeit in Bau befindlichen und geplanten fossilen Kraftwerke“ in das Szenario mit einbeziehe!

Diese Haltung ist ein nicht hinzunehmender Zynismus. Sie spielt in chauvinistischer Manier unsere Sicherheitsinteressen gegen die Lebensinteressen der Menschen aus, die - vor allem im globalen Süden -; zu den ersten Opfern der Kimakrise gehören werden. Selbst ohne einen beschleunigten Atomausstieg ist die Erreichung des – ohnehin unzulänglichen – Klimazieles der Bundesregierung höchst
fraglich. Mit dem nun bevorstehenden beschleunigten Ausstieg wird sie endgültig zur Farce. Wir stehen vor der Situation, dass der Klimawandel sehr schnell ins Unkontrollierbare kippen kann.
Angesichts der Tatsache, dass die selbsternannten ökologischen Vorreiter und die Bevölkerungsmehrheit die weitere Stromerzeugung aus fossilen Quellen anscheinend als das vermeintlich kleinere Übel wenigstens für die nächsten Jahrzehnte hinzunehmen bereit ist, kommt es jetzt darauf an, genau gegen diese Renaissance von Kohle und Gas Widerstand zu organisieren! Die jetzt präsentierten Ausstiegsszenarien sind auch ein Offenbarungseid. [Zitat 1:] Sie machen deutlich, dass das Niveau unseres Stromverbrauchs eben nicht einfach mittels erneuerbarer Energien gehalten werden kann.

Den Stromverbrauch radikal senken

Ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energien und deren möglichst effiziente Nutzung sind dringend geboten. (Zitat 2:) Doch wir dürfen uns nichts vormachen: Das jetzige Niveau des Stromverbrauchs (der im Übrigen nur etwa 20% unseres gesamten Endenergieverbauchs ausmacht!) wird auf diese Weise nicht aufrecht erhalten werden können. (Zitat 3:) Die bisherige Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien (derzeit 17%) an der Stromerzeugung hat lediglich das Angebot insgesamt erhöht und wurde durch einen entsprechenden Mehrverbrauch völlig wett gemacht. Er hat also ökologisch rein gar keinen Effekt. Ein solcher wäre nur eingetreten, wenn im gleichen Maß atomare und fossile Kapazitäten abgebaut worden wären. Vor allem aber: Erneuerbare Energien sind nicht unerschöpflich. Sie haben ein begrenztes Potenzial, und ihre Nutzbarmachung erfordert zunächst selbst einen erheblichen Einsatz von Energie. (Zitat 4:) Die Energiebilanzen der meisten Formen erneuerbarer Energie, die uns zur Verfügung stehen, sind deshalb in der Regel wesentlich schlechter als die fossiler Energieträger. (Zitat 5:) Die in Deutschland effektivste Energiequelle, die Windenergie, hat nach seriösen Schätzungen ein Gesamtpotenzial von 17 bis höchstens 25% unseres derzeitigen Stromverbrauchs. (Zitat 6:) Das Speicherproblem ist dabei bei Weitem nicht zufriedenstellend gelöst. Und die auszuschöpfenden Effizienzspielräume werden immer kleiner. Es ist eine verhängnisvolle Illusion, anzunehmen, dass lediglich mit einer intelligenteren Technik alles beim Alten bleiben könne.

Wir werden insgesamt deutlich weniger Nettoenergie zur Verfügung haben. (1) Wir dürfen jetzt keineswegs umgekehrt die fossilen Energien zur „Brückentechnologie“ erklären und können auch nicht bis 2050 zuwarten, ob sich die Illusionen der Technikoptimisten eventuell doch erfüllen. Die Konsequenz kann deshalb nur sein: den Stromverbrauch radikal senken, und zwar jetzt! Das würde etwa bedeuten, mit den Instrumenten der Ordnungspolitik Verschwendung zu stoppen und überflüssige energieintensive Produkte (z.B. Rüstungsgüter!) und Verfahren zu unterbinden. Die einfachste Maßnahme ist es zunächst, auf die Subventionierung von Energieverschwendung zu verzichten. (Zitat 7:) So ist es jetzt geradezu grotesk, das in vielfacher Hinsicht unsinnige Elektroauto auch noch mit etlichen Milliarden Steuergeldern zu fördern!

Eine politische Gestaltung der Strompreise wäre etwa ein gangbarer Weg, um die notwendigen Reduktionen auf sozial gerechte Weise herbeizuführen. Ein bestimmtes Maß an Energie- und Stromverbrauch könnte als Grundbedarf definiert und entsprechend preiswert zur Verfügung gestellt werden. Alles, was über diesen Grundbedarf hinausgeht, könnte im Gegenzug mit progressiv ansteigenden Preisaufschlägen versehen werden. Dies wäre die Umkehr der bisherigen Logik, die den Strom bei wachsendem Verbrauch vor allem für die Unternehmen billiger macht. Gerade den energieintensiven Branchen darf Strom nicht mehr zu Dumpingpreisen zur Verfügung stehen! Im Gegenteil: Wir werden ab jetzt weniger Aluminium und Zement herstellen, weniger Stahl kochen, weniger Papier erzeugen können. Wir werden angesichts der Knappheit der zur Verfügung stehenden Energie an Mengenregulierungen und Quotenvergaben nicht umhin kommen.

Selbstverständlich ist die Energieversorgung vollständig privaten Profitinteressen zu entziehen und in öffentliche Hände zu übergeben. Nur so kann sie im Sinne des Gemeinwohls gestaltet und an den notwendigen Reduktionszielen orientiert werden.

Die knapper werdende Energie insgesamt (also nicht nur des Stroms) wird einen Prozess der industriellen Abrüstung und Schrumpfung einleiten, den es politisch im Sinne der sozialen Gerechtigkeit zu gestalten gilt. Was, wie und wie viel produziert wird, wird in Hinkunft demokratisch ausgehandelt und geplant werden müssen und darf nicht länger der Logik der Profitmaximierung überlassen werden. (2) Der Rückbau der Industriegesellschaft und der Aufbau solidarischer und ökologisch nachhaltiger Strukturen muss angesichts der allgemeinen Einsicht in die Notwendigkeit einer Energiewende jetzt beginnen!


(1) Zur detaillierteren Begründung vgl. Bruno Kern, „Die Wahrheit ist dem Menschen
zumutbar“. Im Internet zugänglich unter: www.oekosozialismus.net.

(2) Vgl. dazu ausführlicher: Saral Sarkar, Die nachhaltige Gesellschaft. Eine kritische Alternative der Systemalternativen, Stuttgart 2011. Saral Sarkar/Bruno Kern, Ökosozialismus oder Barbarei. Eine zeitgemäße Kapitalismuskritik, Köln/Mainz 22008. (auch einzusehen im Internet: http://www.oekosozialismus.net) . Beide Veröffentlichungen können auch bezogen werden über: Bruno Kern, Mombacher Straße 75 A, 55122 Mainz, EMail: fackelkraus@gmx.de ViSdPG: Bruno Kern, Mainz