Einladung zur Mitgliederversammlung 2014

Sehr geehrte, liebe Mitglieder des Vereins,

am Samstag, den 15.11.14 ab 19.00 Uhr findet in der Bischöflichen Akademie in Aachen, Leonhardstraße 18-20 (400 m westlich vom Aachen-Hbf.) die Mitgliederversammlung des SFV statt. Diesen Termin hatten wir bereits in den Solarbriefen 4/13, 1/14 und 2/14 angekündigt. Wir laden Sie herzlich dazu ein.

Ab 18:00 Uhr kann dort ein Abendbrot eingenommen werden. Zum Abendbrot sowie zu einer Übernachtung bitte unter 0241-47996-29 vorher anmelden. Dort erfahren Sie auch Informationen zu den Preisen. In der Innenstadt gibt es außerdem eine Fülle weiterer Unterbringungsmöglichkeiten z.B. nur 100 Meter entfernt das Ibis-Hotel am Marschiertor, Tel. 0241-4788-0.

Stimmrechtsvollmacht

Uns liegt sehr daran, auch die weit entfernt wohnenden Mitglieder in die Abstimmungen einzubeziehen. Wenn Sie nicht kommen können, bitten wir Sie deshalb um Ausfüllung und Rücksendung der Stimmrechtsvollmacht. Sie können auch MitarbeiterInnen des SFV und Mitglieder des Vorstandes bevollmächtigen.

Download: Vollmacht Mitgliederversammlung 2014
(Vollmacht formlos per E-Mail an zentrale@sfv.de senden ODER ausgedruckt und ausgefüllt per Telefax 0241-53 57 86 oder Post)

Vorstellung der Tagesordnung zur Mitgliederversammlung 2014

1. Begrüßung durch Alfons Schulte, 2. Vorsitzender
2. Rechenschaftsbericht sowie Vorstellung der weiteren Arbeit
3. Genehmigung der Schwerpunkte für die kommende Vereinsarbeit mit Aussprache
4. Bericht der Kassenprüfer
5. Entlastung des Vorstandes
6. Wahl des Vorstands
7. Wahl der Stellvertreter
8. Wahl der Kassenprüfer
9. Genehmigung des Protokolls
10. Verschiedenes

Zum 2. Tagesordnungspunkt: Rechenschaftsbericht sowie Vorstellung der weiteren Arbeit

Rückblick auf die Öffentlichkeitsarbeit im vergangenen Jahr

Das zurückliegende Vereinsjahr war geprägt durch die Sabotage der neuen Regierung am Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Ergebnisse können als Lehrstück dafür dienen, welchen Einfluss die energierechtlichen Rahmenbedingungen auf die wirtschaftliche Entwicklung einer großen Wirtschaftsnation haben. Sie bestätigen die Notwendigkeit unserer laufenden Kritik an fehlerhaften politischen Entscheidungen, möglichst bereits im Vorfeld.

So versuchte der SFV, durch eine Anzeige im SPD-Parteiorgan Vorwärts die SPD-Mitglieder zur Ablehnung des Koalitionsvertrages zu bewegen, der die weitere Nutzung der Braunkohle festschrieb. Die Redaktion des Vorwärts verhinderte die Anzeige, wir machten die fadenscheinigen Begründungen öffentlich und haben dadurch wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit erhalten als durch die Anzeige selbst.

In vielen Rundmails und Pressemitteilungen haben wir auf die falsche Entwicklung hingewiesen, die die deutsche Energiepolitik in diesem Jahr genommen hat. Schwerpunkte unserer Kritik waren dabei:

  • Die verschärfte Drosselung des Ausbautempos in "Ausbaukorridoren" mit dem Mittel des Kapitalentzugs.
  • Die Verletzung des Vertrauens der Hersteller in früher zugesagte Vergütungssätze.
  • Die Forderung den EE-Strom im Wettbewerb mit dem Strom aus regelbaren konventionellen Kraftwerken zu verkaufen, was natürlich die schleichende Umgehung des Einspeisevorrangs zur Folge hat.
  • Die Verweigerung der Stromspeicher-Markteinführung.
  • Weitere Erschließung von Braunkohletagebauen und Ausbau ihrer Fernübertragungsleitungen.
  • Der irreführende Verweis auf die Wichtigkeit des Emissionshandels bei gleichzeitiger Weigerung, dieses Instrument zu nutzen.

Der neue Wirtschafts- und Energieminister Gabriel setzte sich mit Jahresbeginn an eine EEG-Reform, die eine weitere Demontage, Verkomplizierung und letztlich Ausbauverhinderung zum Ziel hatte. Der SFV hat die Entwicklung sehr kritisch verfolgt und ein Rechtsgutachten erstellen lassen, dass die Verfassungswidrigkeit wichtiger Passagen des neuen EEG aufzeigt. Wir haben auch die Abgeordneten des Bundestages direkt angeschrieben, der zuletzt in größter Eile zusammengenagelten EEG-Reform nicht zuzustimmen, doch ist die Koalitionsmehrheit dem Kurs der Regierung gefolgt und auch der Bundesrat hat das Gesetz passieren lassen.

Nachdem das Wirtschaftsministerium eine teure, aus Steuergeldern finanzierte Anzeigenkampagne zur EEG-Reform gestartet hat, haben BUND und SFV dem eine Persiflage entgegengestellt, die in Form von Aufklebern verteilt wurde.
Der SFV hat aber nicht nur die Regierungsseite kritisiert, wir haben auch selbst konstruktive Vorschläge entwickelt. So haben wir aufgerufen zu

  • Ungehindertem, flächendeckenden Ausbau der Binnenland-Windenergie und der Photovoltaik mit langfristig einplanbaren, auskömmlichen Einspeisevergütungen;
  • sofortiger Auflage eines Markteinführungsprogramms von Kurzzeit- und Saisonspeichern für Strom;
  • der Änderung des Strommarkts durch Abschaffung des Terminmarkts mit unbedingtem Vorrang für Erneuerbare Energien und
  • zur Einführung einer CO2-Besteuerung für Kraftwerke

Die vergangenen Monate standen ganz im Zeichen des Kampfes gegen neue Braunkohletagebaue in Brandenburg und Sachsen sowie gegen den Bau neuer Fernübertragungsleitungen. Mit zwei vom SFV in Auftrag gegebenen Gutachten haben wir Betroffenen rechtlich verwendbares Material an die Hand gegeben, sich gegen die Vorhaben zu wehren. Wichtig ist, diese Erkenntnisse auch in der Öffentlichkeit darzustellen.

Die Einstellung von Dr. Rüdiger Haude zum 1. Oktober 2014 als Referent für Öffentlichkeitsarbeit zeigt auf, welche Wichtigkeit wir diesem Thema weiterhin zumessen.

Rundbriefe, Pressemitteilungen, Gutachten und Vorträge

Kritische Begleitung der Koalitionsbildung und des Koalitionsvertrags

  • Nov. 13: Anzeigenkampagne im Vorwärts
  • Nov. 13: avaaz-Petition zum schnellstmöglichen Umstieg auf Erneuerbare Energien im nationalen Alleingang
  • Nov./Dez. 13: Koalitionsvertrag, Abstimmung der SPD, Gleichwertigkeit von „Klima- und Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit“ als scheinbare Gegensätze
  • Dez. 13: Haude-Beitrag zur Blindheit der neoliberalen SPD durch deren Kohle- und Atompolitik
  • Dez. 13: Entlarvung der Widersprüche im Koalitionsvertrag: Widerbelebung des europäischen Emissionshandels

Aufklärung bezüglich Braunkohleverstromung, Klimagefährdung und Netzausbau

  • Jan. 14: Braunkohleverstromung auf Rekordniveau
  • Feb. 14: Widersprüche in Seehofers Energiepolitik (keine Leitungen, keine Windenergie)
  • Mai 14: Stellungnahme des SFV zum geplanten Netzausbau

Aufruf zum Bau von Solaranlagen

  • Jan. 14: Aufruf zum Bau von Solaranlagen, da mit weiteren Verschlechterungen zu rechnen ist

Vier-Punkte-Programm

  • Mrz. 14: Spotmarkt Only: Plädoyer des SFV für die Abschaffung des Terminmarkts, da Termingeschäfte mit Atom- und Braunkohlestrom die Netze verstopfen und den Vorrang der Erneuerbaren Energien praktisch aushebeln.
  • Apr. 14: Vier-Punkte-Programm des SFV

Kritische Begleitung der EEG-Novelle

  • Mrz. 14: Grundsatzkritik des SFV am Referentenentwurf für das neue EEG
  • Mai-Sept. 14: Rechtsgutachten zu EEG-Novelle, Braunkohleverstromung und Netzausbau
  • Juni 14: Appelle zur Abstimmung zum EEG
  • Juli 14: Knifflige Fragen zum Verständnis des EEG an die Abgeordneten
  • August 14: Persiflage auf die Desinformationskampagne des BMWi

EU-Politik

  • Mrz. 14: Einspruch gegen EU-Beihilfen für neue AKW
  • Mai 14: Position der Parteien in der Energiepolitik im Vorfeld der Europawahl
  • Juni 14: Krise der Energiewende = Krise der Demokratie

Anlagenbetreiber

  • Juli 14: keine Kostentragung bei Null-Verbräuchen

Ertragsdatenbank für Solarstromanlagen

Der SFV betreibt die größte firmenunabhängige Datenbank, in der über 16.000 Solarstromanlagen angemeldet sind. Sie gibt Interessenten und Anlagenbetreibern einen Hinweis darüber, wieviel Strom mit Hausdach-Solaranlagen in den verschiedenen PLZ-Bereichen und in den verschiedenen Monaten zu gewinnen ist.

Seit Mai 2013 besteht nun aufgrund einer Kooperation der SFV-Solarstrom-Ertragsdatenaufnahme (http://www.pv-ertraege.de) mit dem Ertragsportal von PV-Log (http://www.pv-log.com) von Top50-Solar die Möglichkeit, das automatische Einpflegen von Ertragsdaten in die SFV-Ertragsdatenbank durchzuführen. Die Datenübertragung kann nun beispielsweise über vorhandene PV-Datenlogger, über den Upload von CSV-Dateien oder die Nutzung von Apps erfolgen.

Beratung von Solaranlagenbetreibern

Neben der politischen Arbeit, die das Ziel verfolgt, die Rahmenbedingungen in unserem Sinne zu verbessern, sehen wir die Betreiberberatung weiterhin als wichtige Aufgabe an. Viele Anlagenbetreiber und Installateure wenden sich an uns, um Tipps und allgemeine Hinweise, z.B. Rechts- Steuer- und Technikfragen, zu erhalten. Im Jahr erreichen uns hierzu ca. 1500 Anfragen. Die Anfragen sind rückläufig. Wir befürchten, dass der Rückgang nicht mit dem Rückgang der Schikanen, sondern mit der abnehmenden Investitionsbereitschaft in Solaranlagen zu erklären ist. Wir helfen rasch und unkompliziert und verweisen dabei gern auf unsere Internet-Fachbeiträge und die zahlreichen Empfehlungen und Hinweise der Clearingstelle EEG.

Mit einem nichtständigen Vertreter sind wir auch weiterhin in der Clearingstelle EEG vertreten. Dort besteht der Wille, die berechtigten Interessen der Anlagenbetreiber gegen rechtswidrige Angriffe durch die Stromnetzbetreiber zu schützen.

Schwerpunkte der Anfragen bilden - wie auch in den vergangenen Jahren - weiterhin Schikanen durch die Netzbetreiber, aber auch Verständnisprobleme durch die fortschreitende Verkomplizierung des EEG. Eine radikale Streichung einer Fülle von unnötigen, komplizierten und schikanösen Bestimmungen im EEG wäre erforderlich.

Im Internet-Expertenforum Top50Solar beantworten wir regelmäßig allgemeine Fragen zur Solarenergie.

Mitgliederzahlen (Stand 26.10.14)

Persönliche Mitglieder: 2830 (In den Vorjahren waren es 2792, 2.805, 2803, 2745, 2589, 2402, 2273, 2232, 2194, 2076, 2010, 2147, 2040, 1738, 1597).

Fördermitglieder: 350 (In den Vorjahren 363, 362, 355, 333, 265, 210, 205, 192, 179, 171, 160, 155, 150, 106, 78)

Dauerspender: 188

28 Jahre Unabhängigkeit - Dank an Mitglieder, Helfer und Spender!

Unser Verein nimmt seit nunmehr 28 Jahren eine wichtige Funktion in der Energie- und Wirtschaftspolitik als Vordenker und Mitinitiator ein, indem er Grundsatzprobleme anpackt, sie verständlich aufarbeitet und in die öffentliche Diskussion hineinträgt. Wir können stolz darauf sein.

Die Wahrnehmung dieser Aufgabe verlangt finanzielle und geistige Unabhängigkeit, die auf die treue Unterstützung von etwa 3180 Mitgliedern zurückgeht und für die der Vorstand ausdrücklich dankt! Ebenfalls danken wir den Infostellen des SFV und vielen Mitgliedern, die uns mit neuen Ideen und Vorschlägen, sowie konstruktiver Kritik bei der Weiterentwicklung unserer Forderungen und bei unseren Veröffentlichungen helfen.

Schließlich richten wir unseren Dank an unsere fünf hauptamtlichen MitarbeiterInnen, die nicht nur den Betrieb in der Geschäftsstelle des SFV organisieren, sondern aktiv mit neuen Ideen und als aufmerksame Gesprächspartnerinnen mit dem Vorstand die Weiterentwicklung der Vereinslinie unterstützen.

Der Vorstand beabsichtigt, die Arbeit des vergangenen Vereinsjahres konsequent fortzusetzen und dabei alle sich bietenden Optimierungsmöglichkeiten zu nutzen. Wichtig scheint uns insbesondere, in der breiten Öffentlichkeit Denkblockaden und Vorurteile abzubauen, die eine schnelle Umstellung auf Erneuerbare Energien erschweren.

Dank an Prof. Dr.-Ing. Adolf Müller-Hellmann

Leider steht Herr Professor Dr.-Ing. Adolf Müller-Hellmann für eine weitere Amtsperiode als erster Vorsitzender des Solarenergie-Fördervereins Deutschland nicht mehr zur Verfügung.

Herr Müller-Hellmann war Gründungsmitglied des SFV und seit 1989 ehrenamtlicher erster Vorsitzender. Die Notwendigkeit nationaler Initiativen zur direkten Bekämpfung des Klimawandels waren ihm eine Selbstverständlichkeit. In seine Zeit fielen die Jahre des deutschen Solarwunders, in denen durch Deutsche Nachfrage nach Solaranlagen die weltweite Massenproduktion in Gang gesetzt und Solarstrom bezahlbar wurde.

Seine Unterstützung der kostendeckenden Einspeisevergütung hat zu ihrem bundesweitem und später weltweiten Erfolg beigetragen. Dem Solarenergie-Förderverein hat er als erster Vorsitzender manche Türen und manche Bereitschaft zum Zuhören geöffnet.
Nun möchte Herr Müller-Hellman seinen Platz für jüngere Nachfolger zur Verfügung stellen.

Wir danken ihm für seinen Einsatz von Herzen und wir freuen uns auf seinen Vortrag zu einem mit der Energiewende zusammenhängenden Thema, den er in gewohnt erfrischender Weise zur Einstimmung in die Mitgliederversammlung halten will.

Zum 6. Tagesordnungspunkt: Zur Wahl für den Vorstand stellen sich:

Dipl.- Ing. Alfons Schulte (1. Vorsitzender)
Dr.-Ing. Bernd Brinkmeier (2. Vorsitzender)
Dipl.-Ing. Wolf von Fabeck (Geschäftsführer)

Infos zu den zur Wahl stellenden Personen findens Sie unter http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/vorstand.htm.

Zum 7. Tagesordnungspunkt: Zur Wahl als Stellvertreter stellen sich:

Dr. rer. nat. Jürgen Grahl
Dipl.-Ing. Frank Busse
Dr. Thomas Bernhard

Infos zu Herrn Grahl und Herrn Busse unter http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/vorstand.htm.
Herr Dr. Thomas Bernhard ist seit 1997 Mitglied engagierter ehrenamtlicher Mitstreiter für die Ziele des SFV.

Bei Ausfall eines oder mehrerer Vorstandsmitglieder werden die Vorstandsmitglieder und der Ersatzvorstand unter sich eine Aufgabenverteilung vornehmen, die für den Zeitraum bis zur nächsten Mitgliederversammlung einen funktionsfähigen neuen dreiköpfigen Vorstand ergibt.

Zum 8. Tagesordnungspunkt: Als Kassenprüfer für das nächste Vereinsjahr stehen zur Wahl:

Wolf-Rüdiger van der Weyden und Annemarie Schüttler