Heute soll damit begonnen werden, die Kirche "Sankt Lambertus" in Immerath dem Erdboden gleich zu machen. Die Bagger sind vor Ort. Umliegende Nachbarhäuser sind bereits seit längerem abgerissen. Der ehemalige Ort Immerath ähnelt einer Geisterstadt. Fast alle Häuser sind verlassen. Zahlreiche Schutthaufen zusammengeschobener Wohngebäude, Geschäftshäuser und Stallungen säumen die Straßenzüge der ehemals lebendigen Gemeinde. Nicht mehr lange und RWE wird auch hier menschliches Miteinander und Kultur vollständig zerstört haben.

Der heutige 8. Januar wird als trauriges und symbolträchtiges Datum in die Geschichte der Region eingehen. Der jahrzehntelange Kultur- und Naturfrevel im Rheinischen Braunkohletagebau findet mit dem Abriss des Immerather Doms ein einschneidendes und aufwühlendes Beispiel der maßlosen und unersättlichen Gier der fossilen Energiewirtschaft.

Das mit der Umsiedlung der Menschen verbundene menschliche Leid lässt sich nur erahnen. Wenn Kultur und Heimat mit Füßen getreten wird, darf man nicht schweigen. Mahnwachen und ein letztes politisches Gebet vor dem altehrwürdigen Dom demonstrierten die Wut der Klimaschützer und der Bürger von Immerath und Umgebung.

Die folgenden Fotos sind stumme Zeugen der letzten Tage des Immerather Doms und des engagierten Protests.


Immerather Dom 1

Immerather Dom 2

Immerather Dom 4

Immerather Dom 5

Immerather Dom 6

Immerather Dom 7


(Fotos SFV, Jung)


Unter https://de.wikipedia.org/wiki/St._Lambertus_(Immerath)) gibt es eine umfassende Beschreibung der denkmalgeschützten, neuromanische Kirche aus dem Jahr 1891.


*) Umweltaktivisten von Greenpeace entrollten am Immerather Dom heute ein Banner mit der Aufschrift: "Wer Kultur zerstört, zerstört auch Menschen"
Fotos unter
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/erkelenz/erkelenz-proteste-vor-abriss-des-immerather-doms-bid-1.7307100