Unter Coronabedingungen fand am Samstagnachmittag die Auftaktveranstaltung im Café & Restaurant „Alter Bahnhof – Hof Stock“ reges Interesse. Die Stadt Sprockhövel wurde repräsentiert durch deren Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioannidou, der Ennepe-Ruhrkreis durch Klimaschutzmanager Dirk Vietmeier. 12 weitere Personen, darunter auch Mitglieder der BEG 58, interessierten sich für die Vorträge und weitere Informationen der Referenten und der Referentin des Solarenergie Fördervereins Deutschland e.V. und reisten dafür sogar aus Hessen an.

Hans-Jürgen Münnig, Ansprechpartner der neuen SFV Infostelle Südliches Ruhrgebiet / Bergisches Land, begrüßte die Anwesenden und sprach die zurückliegenden weltweiten Naturkatastrophen an. Klimaschutz sei nicht zu teuer. Richtig teuer sei dagegen das Aufräumen und die Reparaturen an Häusern und Infrastruktur. Schmerzlich seien vor allem die zahlreichen Opfer. Inzwischen sei es bereits sehr viel später als 5 vor 12. Münnig zitierte die Energieökonomin Prof. Dr. Claudia Kemfert mit den Worten: „Klimaschutz ist Katastrophenschutz. * Klimaschutz spart Geld. * Klimaschutz nützt der Wirtschaft.“

Frau Susanne Jung, Geschäftsführerin des SFV, stellte die Arbeit des Vereins vor und betonte die vielfältigen Beratungs- und Informationsmöglichkeiten. Zwar werde Vieles in der Bundesgeschäftsstelle in Aachen erledigt. Wichtig sei aber auch die Arbeit vor Ort.

Dr. Rüdiger Haude hielt einen flammenden Vortrag über die gegenwärtige Klimapolitik, die von den großen Parteien eigentlich nur aufgeschoben würde. Es sei an der Zeit, auch politisch umzudenken. Die bevorstehende Bundestagswahl sei auch und vor allem eine Klimawahl. Die von den Regierungen angestrebten Zeitziele bis zur Klimaneutralität seien längst überholt. Der Weltklimarat habe in seinem jüngsten Bericht hervorgehoben, dass die 1,5-Grad-Marke für die Klimaerwärmung voraussichtlich bereits 2030 erreicht werde.

Eigentlich dürften wir ab sofort keine klimawirksamen Gase mehr ausstoßen. Aber das sei unrealistisch. Doch müsse sofort damit begonnen werden, alle Bereiche des Lebens, die Mobilität, Energieerzeugung und Industrie schnellstmöglich klimaneutral umzubauen.

Das Interesse der Gäste entspann sich um Fragen zur Folgenutzung von PV-Altanlagen nach dem Ende des Förderzeitraums von 20 Jahren, um die Nutzung von Stromspeichern zur Verbesserung des Eigenverbrauchs, um die Möglichkeiten von Bürgerenergiegenossenschaften und einiges mehr. Münnig bekräftigte das Angebot zur Information und Beratung, als Ansprechpartner für jede(n) Interessierte(n). Sowohl die Klimaschutzmanagerin Sprockhövels als auch der Klimaschutzmanager des Kreises äußerten den Wunsch zu einem regen Austausch mit dem SFV.