8 Vorurteile gegen PV am Gartenzaun
8 Vorurteile, die für Diskussion am Gartenzaun sorgen
Unsere Antwort: Es gab Zeiten, in denen Solaranlagen sehr teuer waren, zum Beispiel als die Nachfrage für PV wegen dem Angriffskrieg auf die Ukraine kurzzeitig durch die Decke ging. Die Zeiten haben sich jedoch geändert. Aktuell sind Module gut verfügbar und günstig wie nie. Die Anlage kann sich bei guter Planung schon nach 10 Jahren rentieren – weit vor Ablauf der gesetzlichen Vergütungszeitraumes von 20 Jahren.
Unsere Antwort: Die Netzsicherheit ist immer dann gefährdet, wenn Verbrauch und Angebot nicht zusammenpassen. Aktuell gibt es wenige Stunden im Jahr, in denen die Netzkapazitäten für den produzierten Kohle-, Wind- und Solarstrom nicht ausreichen. Der Engpass liegt hier aber nicht ausschließlich an der Stromerzeugung, sondern vor allem an den fehlenden Netzkapazitäten und Speicherreserven, sowie schwer regelbaren fossilen Kraftwerken, die die Netze verstopfen! Bereits durch den prognosebasierten Betrieb von Heimspeichern, die heute vielerorts standardmäßig verbaut werden, können viele Einspeisespitzen vermieden werden. Ergänzt durch effektiven Netzausbau kann noch viel zusätzlicher, klimaneutraler Solarstrom erzeugt werden.
Unsere Antwort: Das ist in der Tat ein Dilemma. Denn Bäume sind ebenfalls wichtig für das Klima in unseren Städten. Bestenfalls wurde die umliegende Bepflanzung bei der Planung der Anlage bereits berücksichtigt. Bei Neupflanzungen muss sich der Nachbar in jedem Fall an das geltende Baurecht des Bundeslandes und der Kommune halten. Oft können auch technische Lösungen (Schattenmanagement oder Moduloptimierer) helfen um mögliche Ertragsverluste zu verringern.
Unsere Antwort: Ein schwieriges Argument. Einige Nachbar:innen fühlen sich durch die reflektierenden Solarmodule auf dem Dach gestört, auch wenn diese oft weniger blendet als alternative Eindeckungen aus Metall oder lackierten Ziegeln. Die beste Maßnahme ist vermutlich Verständnis zu wecken: Wann trifft die Blendung auf, für wie lange und in welchen Zimmern? Oft stellt sich heraus, dass die Blendung nur kurzzeitig und somit in der Regel tolerabel ist. Rollos, Zäune, Bäume oder Büsche als Blendschutz können darüber hinaus Abhilfe schaffen. In wirklich gravierenden Fällen sollte der Betreiber jedoch nachbessern, um tiefere Nachbarschaftskonflikte oder sogar einen Rechtsstreit zu vermeiden. Insbesondere wenn eine Blendwirkung bis in den öffentlichen Straßenbereich reicht und möglicherweise den Verkehr beeinflussen kann, sollte gehandelt werden. In diesem Fall kann eine Änderung der Anwinkelung (z. B. am Balkon oder Fassade) oder die Verwendung blendfreier Module oder Anti-Blendfolien weiterhelfen.
Unsere Antwort: Das ist sicherlich das häufigste Argument älterer Menschen. Aber auch hier gibt es Gründe für eine PV-Anlage! Zum einen haben sich die Amortisationszeiten in den letzten Jahren drastisch reduziert und Solaranlagen können sich bereits nach 10 – 15 Jahren amortisieren. Wenn das Haus vererbt oder verkauft wird, steigert eine PV-Anlage immer den Wert des Hauses oder kann sogar separat weiterverkauft werden. Aber das Wichtigste ist
der Klimaschutz, denn der lohnt sich immer – insbesondere für nachfolgende Generationen.
Unsere Antwort: Vor dem Bau einer PV-Anlage auf denkmalgeschützten Gebäuden oder Siedlungen muss die Anlage von der Denkmalbehörde geprüft werden. Diese entscheidet, welche Größe, Art und ggf. Farbe der Anlage zulässig ist, sodass diese dem Denkmalschutz nicht entgegensteht. Insofern muss sich Herr Nachbar an dieser Stelle nicht den Kopf zerbrechen – denn Solaranlagen gehören nach vielen Gerichtsurteilen inzwischen zum üblichen Erscheinungsbild – auch in vielen denkmalgeschützten Siedlungen. Sollte es dennoch einmal zur Auseinandersetzung kommen, hilft der SFV gerne weiter.
Unsere Antwort: Bei vielen PV-Anlagen-Betreibenden ist der nächste Schritt die Installation einer Wärmepumpe. Nachbarn beschweren sich oft bereits im Vorfeld über den möglichen Lärm. Oftmals unbegründet: Das Vorurteil stammt meistens von älteren Installationen. Moderne Anlagen sind gesetzlich geregelt und laufen kaum hörbar – leiser als die meisten Kühlschränke. Sollte es doch zu unangenehmer Geräuschentwicklung kommen, liegt dies meist am falschen Aufstellort oder einer fehlerhaften Installation, die behoben werden sollte. Sinnvollerweise sollte das Außengerät besser nicht direkt vor dem Schlafzimmerfenster des Nachbarn installiert werden – so können frühzeitig Konflikte vermieden werden.
Unsere Antwort: Die Investition für eine PV-Anlage liegt erstmal beim Eigentümer. Um die Kosten zu senken, können PV-Anlagen aktuell ohne Mehrwertsteuer gekauft werden. Einen reduzierten Steuerbetrag zum Ankurbeln eines bestimmten Wirtschaftszweiges gibt es aber auch in vielen anderen Bereichen: z. B. bei der absurd geringen Kerosinsteuer oder dem Dienstwagenprivileg. Außerdem bekommt man nach wie vor eine Vergütung für den eingespeisten Solarstrom. Der Strom wird zwar an der Börse vermarktet, übrige Kosten werden aber vom Bundeshaushalt übernommen. Auch hier gibt es also eine Kostenbeteiligung. Was man aber bedenken muss: Die Klimakrise zu verhindern ist weit kostengünstiger, als immer wieder milliardenschwere, steuerfinanzierte Wiederaufbauprojekte infolge klimabedingter Umweltkatastrophen stemmen zu müssen.
Unsere Antwort: Um den Brandschutz insbesondere auf Reihenhäusern zu reglementieren, gibt es in den Landesbauordnungen (LBO) Brandschutzvorgaben, die zum Teil Abstände zur Nachbarbebauung vorsehen. Einige Bundesländer haben bereits erkannt, dass von Solaranlagen auf Reihenhäusern keine erhöhte Brandgefahr ausgeht und die Abstände inzwischen reduziert oder gänzlich abgeschafft. Solange Sie die Vorgaben der LBO einhalten, sind Sie auf der sicheren Seite und können Ihre Nachbar:innen beruhigen. Die Feuerwehr ist
im Umgang mit Solaranlagen inzwischen geschult und wird ein brennendes Haus auch mit Solaranlage löschen. Übrigens: In Deutschland wurden in den letzten 20 Jahren nur 120 Brände durch PV-Anlagen verursacht. Das sind nur 0,008 Prozent.
