Warum eigentlich genau bis 2030?

 

  • Die Jahreszahl 2030 ist ein Kompromiss: die menschengemachte Klimaerwärmung hat bereits heute ein Ausmaß erreicht, dass wir eigentlich sofort auf Null-Emissionen umstellen müssten. Aber das würde zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen.  
  • Die Jahreszahlen, die auch im Programm der neuen Bundesregierung beibehalten wurden, liegen aber viel zu spät. Wir müssten bereits 2027 die Netto-Null erreichen, wenn wir die 1,5°C-Grenze mit einer   66-prozentigen Wahrscheinlichkeit einhalten wollen.
  • Beginnen wir jetzt sofort mit einem weitreichenden  gesellschaftlichen Umbau, wäre es möglich, inner-halb von 9 Jahren den Ausstoß von Treibhaus-gasen in Deutschland fast vollständig zu beenden. Die Lösung: Windenergie, Photovoltaik, Speicher-techniken und CO₂-Rückholung.
  • Die Energiewende ist in diesem Tempo technisch machbar, ökologisch notwendig und ökonomisch die bessere Alternative. Dennoch ist sie ein gesamt-gesellschaftlicher Kraftakt, der jedoch nicht leichter wird, wenn wir länger zögern.

100% Erneuerbare bis 2030

Brauchen wir eine Vollbremsung?

Eigentlich ja. Hören wir beim menschengemachten Klimawandel vernünftigerweise auf die Wissenschaft, müssen alle fossilen Kraftwerke sofort abgeschaltet und die Emissionen von Treibhausgasen in der Industrie, im Wärmebereich, im Verkehr und der Landwirtschaft auf Null (!) zurückgefahren werden.

Zusätzlich muss das Klima durch die Rückholung von Treibhaus-gasen wieder stabilisiert werden. Wir müssen von dem derzeitigen CO₂-Gehalt von 420 ppm mindestens auf 350 ppm, besser noch auf das vorindustrielle Niveau von 280 ppm zurückkommen.  

 

Wir sprechen nicht von Peanuts!

Es erfordert tatsächlich gewaltige gesamtgesell-schaftliche Anstrengungen, alle Bereiche unseres Lebens in kürzester Zeit zu dekarbonisieren. Wir hätten schon längst viel mehr erreichen können, denn die Technik und die Ideen sind vorhanden. Das Nadelöhr sind fehlende Arbeitskräfte: um diesen technologischen Wandel umzusetzen, brauchen wir Hunderttausende Fachkräfte. Daher muss eine Aus- und Fortbildungsoffensive jetzt gestartet werden.

Je länger wir warten, desto mehr sind wir zudem auf aufwändige CO₂-Rückholung angewiesen; desto mehr Last werden kommende Generationen tragen müssen; desto unwahrscheinlicher wird es, Kipppunkte zu verhindern. Und es wird immer teurer.

 

 

Was wird benötigt?

Ist die Energiewende vollbracht, müssen circa 2000 TWh elektrische Energie pro Jahr für Wärme, Verkehr, Elektrizität und CO₂-Rückholung zur Verfügung stehen. Das setzt voraus, dass wir Energie einsparen und effizienter werden. Die Flächenpotenziale, um die Energiewende mit Photovoltaik und Windenergie zu schaffen, reichen aus. Es bedeutet aber eine Steigerung der aktuellen Ausbauzahlen um das Zehnfache!

Speicher sind der „missing link“, um uns in Zeiten mit mangelnder Energiebereitstellung (Nacht, Flaute) zu versorgen. Hier brauchen wir sofort markteinführende Förderprogramme für Kalt-Wärmenetze und Elektrizitätslangzeitspeicher. Was wir auf lange Sicht nicht brauchen: Strom- und Wasserstoff-Importe aus anderen Ländern!

 

Politik in die Verantwortung nehmen

Bei Investitionsentscheidungen müssen in allen Branchen Klimaschutzbelange vorrangig behandelt werden. Es darf keine regulatorischen Ausbaulimits für Erneuerbare Energien geben. Flächenbeschränkungen und ungerechtfertigte Restriktionen bei Genehmigungsverfahren für Wind- und Solaranlagen müssen enden.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollen Investitionen und den Ausbau der Produktionsstätten für PV- und Windenergie ankurbeln. Zum Beispiel muss CO₂-Ausstoß einen Preis erhalten, der den Folgeschäden entspricht.

 

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