RWE bezweifelt Erfolge der KV

Ein Leserbrief des RWE zum SFV-Info 184:

„Seit Jahren stellt der SFV in einer Übersicht „den Erfolg der kostendeckenden Vergütung" dar. Dabei wird die installierte PV-Leistung vor und nach der KV-Einführung verglichen und diese Zahlen auch der PV-Leistung gegenübergestellt, die durch die RWE Energie-eigenen Förderprogramme installiert wurden.

Betrachtet man die SFV-Statistik genauer, so muß man feststellen, daß die „KV-Erfolge" nur vermeintliche sind. Warum?

1.) In NRW wird die Photovoltaik durch das REN-Programm in Form eines Zuschusses gefördert. Augenfällig ist, daß die Städte das höchste Wp-Verhältnis aufweisen, in denen die REN-Förderung greift und zusätzlich KV in Anspruch genommen werden kann. Deshalb ist es falsch zu behaupten, dies sei ein reiner Erfolg der KV. Die Städte, die die KV eingeführt haben und keine Investitionsbeihilfen gewähren, fallen daneben deutlich zurück.

2.) Bei der KV lassen sich Investoren, die die hohen Kosten einer PV-Anlage aufbringen können, durch die Vielzahl der Tarifstromkunden finanzieren. Insofern ist es richtig, in der SFV-Übersicht die installierte Leistung auf die zahlenden Kunden zu beziehen. Im Fall des RWE Energie-Förderprogramms Umwelttarif ist diese Bezugsgröße jedoch falsch. In diesem Fall muß die installierte Leistung ebenfalls auf den Kreis der zahlenden Teilnehmer bezogen werden. Würde der SFV so in seiner Übersicht verfahren, so ergäbe sich bei rund 16.000 teilnehmenden Kunden und einer installierten PV-Leistung von 1.048 kWp eine Kenngröße von 65,5Wp/Kunde. Diese Zahl stellt alle Erfolge der KV in den Schatten und zeigt deutlich, daß freiwillige Leistungen den zwangsweise verordneten - wie der KV - immer überlegen sind.

Darüberhinaus scheinen die bisherigen Erläuterungen der KV, in der dem Betreiber der gleiche „angemessene Gewinn" ermöglicht wird, der auch der Stromwirtschaft zugestanden wird, mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz hinfällig. Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes müssen sich die EVU im Wettbewerb mit ihren Strompreisen behaupten. Ein „angemessener Gewinn" wird im Wettbewerbssystem nicht mehr garantiert. Darüberhinaus tragen Photovoltaikanlagen nicht zu den Systemdienstleistungen, wie gesicherte Leistung, Spannungs- und Frequenzhaltung, bei. Wer gleiche Forderungen erhebt, muß aber auch gleiche Leistungen erbringen."

Kommentar des SFV:

Unser Ziel ist die Energiewende und wir freuen uns über jeglichen Erfolg auf diesem Gebiet, egal auf welchem Weg er erzielt worden ist. So bewundern und bestaunen wir sogar die Idealisten, die durch freiwillige Mehrzahlung dem RWE dessen Erfolge finanzieren.

Nichtsdestotrotz bleiben wir dabei, daß der Umweltschutz (auch im Energiesektor) eine Gemeinschaftsaufgabe ist. In unserem Diagramm wird deshalb die installierte Leistung durch die Zahl aller Einwohner geteilt.

Sie schlagen vor, daß nur die Kunden, die für den grünen Strom zahlen, in die Berechnung aufgenommen werden. Das ist an sich - vom Standpunkt des RWE - schlüssig: „In den Städten mit KV zahlen alle, also dürft Ihr auch alle rechnen; bei uns zahlen wenige, darum dürfen auch nur wenige gerechnet werden."

Unser Vorschlag: Arbeiten Sie mit daran, daß ALLE zahlen und bauen Sie mit dem Geld Solaranlagen. Anschließend werden wir mit Freuden ein Faltblatt in den Solarbrief einlegen, das den riesigen RWE-Solaranlagen-Balken zeigt.


 

Vereine zur KV

Wie im vorletzten Solarbrief berichtet, haben wir unter Umweltverbänden und -vereinen eine Umfrage zur kostendeckenden Vergütung gestartet. Inzwischen sind noch einige Ergänzungen eingegangen, die nachfolgend aufgeführt werden. Alle hier genannten Verbände bzw. Vereine haben angegeben, daß sie die Einführung der kostendeckenden Vergütung unterstützen.

Insgesamt haben sich über 5.250.000 Menschen in den Verbänden und Vereinen engagiert, die der KV positiv gegenüberstehen. (Wir gehen von Mehrfachzählungen aus und haben deswegen die tatsächliche Summe nach unten korrigiert.)

Hier also die Namen der „Nachzügler" (Die Zahlen in den Klammern geben die Zahl der Mitglieder an):

lNABU, Naturschutzbund Deutschland (241.000)

lÖkolöwe Leipzig e.V. (200)>

lPrima Klima weltweit e.V. (63)

lSonnenenergie Zollernalb e.V. (107)