Climate Action: Institutionen verändern!

Als Einzelne haben wir nicht nur Einfluss auf unser Privatleben. Wir gehen zur Arbeit, aufs Amt, ins Schwimmbad oder in einen Laden. Dabei sind wir ständig mit klimaschädlichen Sachverhalten konfrontiert. Oft bemerken wir sie nicht gleich, aber wir können ja nachfragen. Egal ob es um den Stromanbieter unseres Lieblingscafes geht oder um die Bank unseres Sportvereins. In jedem Fall können wir Verbesserungen bei den Institutionen einfordern, wo wir als Kund:innen, Nutzer:innen oder Mitarbeiter:innen nah dran sind.

[...] Die Chancen

Diese Handlungsarena ist noch relativ nah am einzelnen Menschen; trotzdem kann man bei Erfolg mehr bewegen als im höchstpersönlichen Leben. Es geht hier darum, sich der eigenen Macht als Beteiligte an einer Institution bewusst zu werden. Und wenn man sich mit (auch nur wenigen) anderen zusammentut, geht es noch besser.

Auf das Dach der Firma passt mehr PV als auf das eigene Hausdach. Wenn die Kantine mehr vegetarische und vegane Menüs anbietet, profitieren vielleicht Hunderte davon. Und so ist es auch bei der Einführung eines Job-Tickets für den ÖPNV.

Ein großer Teil unseres CO₂-Fußabdrucks resultiert schließlich aus unserer Nutzung der Infrastrukturen und Institutionen im Alltag. Verändern wir diese, können wir nicht nur uns selbst, sondern vielen Menschen ein nachhaltigeres Verhalten ermöglichen und die Fußabdrücke verkleinern. Germanwatch hat dazu die Idee des Handabdrucks eingeführt. Mehr davon gibt hier.

[...] Die Grenzen

Viele Menschen empfinden eine Hemmschwelle, sich mit Kritik an eine Einrichtung zu wenden, deren Aufgabe zunächst ganz woanders liegt als beim Klima. Kriegt mein Kind womöglich Nachteile, wenn ich die Schulleitung mit der fehlenden PV-Anlage auf dem Schuldach nerve? Verliere ich die Unterstützung im Job, wenn ich Änderungen anstoße? Was denken meine Kolleg:innen von mir?

Eine Institution zu verändern kann zudem auch ein langwieriger und anstrengender Prozess werden, bei dem viele Entscheidungsträger:innen berücksichtigt werden müssen und Ausdauer und viel Überzeugungskraft benötigt wird.

Institutionen sind mehr als Privathaushalte zu sparsamem Verhalten gezwungen und stehen auch bei sinnvollen Investitionen unter Rechtfertigungsdruck. Bei öffentlichen Einrichtungen entsteht dieser durch die gesetzlichen Bestimmungen, bei privaten Unternehmen aus der Konkurrenzsituation. 

[...] Mehr zum Thema

  • Beispiel: Schools 4 Future. Schools4Future ist ein bundesweites Pilot-Projekt zur gemeinschaftlichen Umsetzung von klimaneutralen Schulen mit der Laufzeit 2020-2023. Online gibt es einen CO₂-Rechner für Schulen, Infomaterial und Ansprechpartner für weitere Schulen, die Interesse haben, mitzumachen.
  • Konzept: Der Handabdruck von Germanwatch. Handabdruck-Aktionen verändern die Rahmenbedingungen so, dass nachhaltiges Verhalten leichter, naheliegender, preiswerter oder zum Standard wird. Während man beim Fußabdruck nur seine persönliche Umweltbilanz verbessert, beeinflusst eine Handabdruck-Aktion die Situation für mehrere Menschen.
  • Mitmachen: Klimaschutz-Roadmap: nachhaltiges Handeln ins eigene Unternehmen bringen. Von Employees for Future entwickeltes Tool, dass Angestellten hilft das eigene Unternehmen zu transformieren. Wie fange ich an? Wie überzeuge ich Entscheider:innen? Wie gründe ich ein Nachhaltigkeitsteam? Und was sind sinnvolle Ziele? Das PDF ist besonders übersichtlich!

Unser Artikel zum Handlungsfeld